Sofern diese "proprietäre Hardware" des ugreen nur ein "generic-SoC" ist und mit entsprechenden Generic-Treibern läuft, die ein aktuelles Linux dabei hat, ist das vllt. eine ganz nette Sache, weil man damit beides kann. Sofern die Hardware des ugreen "normal" ist, sehe ich das angesprochene Problem nicht so:
Die HW von UGREEN ist nicht normal, da daran alles proprietär ist. Das bezieht sich auf das MB, Bays etc.
Das ist bei allen Fertiggeräten der Fall, auch der angesprochene OfficePC, den ich ja auch gerne mal empfehle.
StandardHW wäre ein Case mit ITX/ATX. Geht das MB kaputt, kann man dieses einfach ersetzen. Geht das NT, kann man das auch einfach ersetzen.
Bei UGREEN (und co.) schmeißt man beim kleinsten Defekt alles weg. (sofern man die Ersatzzeile nicht (mehr) bekommt)
MB Kaputt, alles weg, also auch inkl. dem Case und Bays.
Backplane kaputt, alles, also inkl. Case und MB.
usw. usf.
Nimmt man ein Standard ATX Case z.B. schmeißt man beim MB defekt das MB raus und baut ein neues, aktuelles MB ein. Case, Backplane, NT bleibt alles bestehen. Backplane kaputt, tauscht man die Backplane. Case, NT, MB bleiben bestehen.
Das Proprietär bezieht sich also nicht auf die CPU Architektur oder sowas.
Naja, bei den besseren Herstellern wird das aber real auch kein Problem sein. Ich hatte ein QNAP 19" 4 Bay hier, für das gab es zwar noch aktuelle Software, allerdings war das hardwaremäßig schon so massiv veraltet (irgend ein Realtek SoC mit 256mb RAM oder so), dass es echt Zeit zum Ausmustern war, selbst daheim.
Das kommt stark auf den Usecase an. Wenn sich der nicht ändert, weil ein NAS eben für "network attached storage" steht und nicht für "nen alles softwareding", dann gibt es auch keinen Änderungsbedarf, bzw. sehr sehr wenig.
D.h. dass ich mit der Zeit eben nur der Kapazitätsbedarf ändert.
Da altern die HW eben nicht, sprich sie kann den Use Case auch noch nach 10 Jahren Betriebszeit so bedienen wir es am 1. Tag der Fall war.
Dafür gibt es etliche Beispiele, auch im Enterpriseumfeld, wo man die Hardware eigentlich nur tauscht, damit man noch Support bekommt.
Das ist freilich nicht überall so, es ist aber weit üblicher als man glauben mag.
Wenn man das Ding als Dienst-/Appserver nutzt, mag das anders aussehen, weil einem da alle paar Wochen was neues einfällt, was man mit dem Ding veranstalten kann. Dann ist das Ding aber kein NAS mehr, sonfern eben ein Server. Und Server haben in der Regel, dass sie früher oder später die Leistung nicht mehr anbieten können, die benötigt wird.
Es ist also nen Unterschied ob Mutti damit immer nur den Haushaltswochenplan hostet oder ob Vati ein Spielkind ist.
Wie man diese Sachverhaltet bewertet (Vor-/Nachteile) muss jeder für sich bewerten. Wichtig ist, dass man das weiß und verstanden hat. Dann kann man eine informierte Entscheidung treffen.
Ich habe alles @home, je nach Situation mal das, mal das.
EDIT:
Beim proprietären System besteht auch das Problem, dass man auch beim Upgrade alles weghaut.
Bei einem ATX System kann man, idR auch die CPU upgrade, wenn man mehr Power braucht und noch nicht die festteste CPU drin hat.
RAM geht auch sehr viel. (ggf. beim proprietären System auch, manchmal eben auch nicht)
Aber auch das Storage kann man upgraden. Heute SATA HDDs, morgen SAS SSDs oder gar NVMe? Kann man alles flexibel machen.
Das geht beim Proprietären eher nicht so. (ich habe letztens in einen Elitedesk nen SAS Controller reingehangen und 2 SAS SSDs reingeworfen (fast wörtlich), geht auch)