Semi-passive Lüftersteuerung - richtig gemacht!
Wer be quiet! kennt, der weiß, dass man dort bislang kein großer Freund von semi-passiven Kühlungen war und man immer den Ansatz verfolgt hat, Netzteile mit einer besonders leisen und langsam drehenden aktiven Kühlung zu bauen. Tatsächlich ist be quiet! in diesem Bereich auch einer der führenden Hersteller.
Tatsächlich gab und gibt es auch immer noch Argumente für eine komplett aktive Steuerung. So werden durch die dauerhafte Kühlung Bauteile geschont. Durch die fehlende Lüftung können einzelne heiße Bauteile schneller überhitzen, wenn der Lüfter nicht rechtzeitig startet.
Wesentlich wichtiger ist allerdings, dass semi-passive Lüftersteuerungen auch Jahre nach den ersten Modellen so ihre Probleme haben. Einige der größten Kritikpunkte sind die Geräuschbelästigung durch ständige Starts und Stopps der Lüfter. Diese tritt vor allem bei günstigeren analogen Steuerungen auf.
Dadurch verringert sich die Haltbarkeit der Lager. Manch ein Hersteller setzt auch gleich auf den Einsatz von schlechten Lüftern, weil diese sowieso die meiste Zeit stillstehen. Besonders nervig bei vielen semi-passiven Netzteilen sind aber die hohen Anlaufdrehzahlen, die dafür sorgen sollen, dass der Lüfter auch sicher anläuft und nach Jahren nicht mal hängen bleibt, wenn die Lager abgenutzt sind. Wenn das dann noch mit häufigen Start- und Stopps zusammenfällt, ist das semi-passive Netzteil am Ende lauter, als würde man den Lüfter gleich durchlaufen lassen.
Zur Ehrlichkeit gehört aber auch dazu, dass man mit einem aktiven Lüfter, und mag er noch so gut sein, niemals an den niedrigen Lautstärkelevel eines passiven Netzteils kommt, wenn man einmal von elektronischen Geräuschen absieht, die übrigens auch vom Lüfter stammen können. Eine gut optimierte, semi-passive Lüftersteuerung mit einem hochwertigen Lüfter wird also einer aktiven Lösung am Ende immer überlegen sein. Und technisch gesehen wird es zudem immer aufwendiger, die Drehzahl eines Lüfters weiter zu reduzieren, um ihn leiser zu bekommen.