[Sammelthread] Retro (PC) Projekte

wo z.B. Epox durch hohe Anzahl an ultra Low ESR Elkos schon auf Kante genäht hat.

Ja, Epox hat sich in einigen Fällen echt nicht gerade mit Ruhm bekleckert, sondern war das Pferd, was wirklich gerade so hoch sprang, wie es lt. VRM Engineering Guides eben musste. ASUS, Gigabyte, ABIT... alle haben sie deutlich drunter gezielt. Ein IC7-G / MAX3 landet, wenn wir nur die Datenblattwerte nehmen, bei einem Gruppen-ESR von gerade mal 1,5mOhm und wir wissen ja, dass die MBZ oftmals deutlich besser waren als angegeben, also kamen solche Boards effektiv auf einen ESR von gerade noch haarscharf über 1mOhm :eek:. Deswegen kannst du da auch problemlos mit ESR7/8 Polys ersetzen, die Platinen sind halt genau darauf ausgelegt so niedrig zu kommen wie es (kosten)technisch zu der Zeit ging und vom IC7-MAX3 weiß ich, dass die Vorserienmodelle nicht nur mit MBZ bestückt waren, sondern mit 10V MCZ belegt, aus Kostengründen und der besseren Performance der MBZ aber drauf verzichtet wurde.

Da sind aus meiner Sicht die Panas eher geeignet. Auf die Ripple Werte muss man dann aber achten.

Ja und da geht das Dilemma dann langsam wieder los :fresse: 2,8A+ Ripple und du landest bei 12,5mm Durchmesser. 2,47A ist das Maximum was Panasonic bei 3300µF in 10mm anbietet. Die einzig gangbare Alternative aus Ripple Sicht wäre dann ein UHW mit 2,9A aber es steht dann halt trotzdem ESR12 gegen ESR17, also knapp 42% Zuwachs. Optimal ist das auch nicht wirklich und nur eine Notnagel-Kompromisslösung, wenn das Board echt mit nichts anderem klar kommt. Dennoch würde ich da lieber hingehen und dann doch bewusste eine der schlechteren KEMET Gruppen, z.B. die 6,3er 2200er binnen auf die "schlechtesten" Caps, die eben genau im abfälligen Grenzbereich liegen und es damit nochmal versuchen, bevor ich zu einem UHW greifen würde für die Situation.
 
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Auch eine Mischbestückung mit Poly und normalen Elkos stelle ich mir spannend vor, auch wenn die Idee vermutlich aus der Vorhölle stammt :d

Naja, es wird optisch nicht schön aussehen, aber technisch ist es theoretisch durchaus denkbar :d Dann müssen die 1-2 Polys aber richtig straff sein, je schärfer einstellig desto besser, damit die möglichst effektiv den oberen HF Anteil wegfiltern können, während die normalen Kondensatoren sich um den "groben" Rest kümmern. Es gibt ein paar Boards, wo ein solcher Ansatz tatsächlich verfolgt wurde. Dort hat man Low-ESR Caps damals mit OSCON Polys oder Fujitsu FPCAPs kombiniert. War aber hauptsächlich in der Übergangszeit bevor sich Kandidaten wie MBZ / KZG usw. flächendeckend etabliert hatten und diese Mischkonfiguration nicht mehr wirklich gebraucht wurde, bzw. auch recht teuer war. Für einen 1000er 0SU FPCAP mit ESR6 konnte man je nach Mengenstaffel und Hersteller zwei bis vier Ultra-Low-ESR Alu-Elektrolyten kaufen. Polys in solchen Größen waren damals extrem teuer.

Einen Platz frei lassen ist eine Option, allerdings kommt man dann zwangsläufig mit der Kapazität manchmal unter die im VRM Design empfohlenen Mindestgrenzen, je nach Konstellation.
 
Und jetzt in den Bastelthread verschieben ?
 
Also jetzt nochmal ganz langsam zum Mitlesen für einen Kondensatoren-Deppen wie mich:

- Wir unterscheiden hier zwischen Elektrolyt- und Polymerkondensatoren, richtig?
- Laut meiner Kenntnis sind Elektrolytkondensatoren diejenigen, die eine Schrumpffolie drum rum haben und wo oben eine Sollbruchstelle ist
- Polymerkondensatoren (oft als auch als "Solid Capacitors" bezeichnet) haben keine Schrumpffolie und keine Sollbruchstelle, richtig?

Wenn ich bisher richtig liege, wieso soll ich im Nachgang ein Mainboard mit "Solid Capacitors" ausstatten, wenn es ab Werk mit Elektrolytkondensatoren gebaut wurde?

Hat sich die Kondensatorenentwicklung mittlerweile derart verbessert, dass es ratsam ist, Polymer- statt Elektrolytkondensatoren bei einem Recap einzusetzen?

Was bringt es für einen Vorteil? Damals haben Elkos ja auch ausgereicht, bis Solid Capacitors in Mode (und/oder auf den Markt) kamen?

Danke für euren Input.
 
Lest bitte im bastelthread. Da hat sich @WMDK schon die Finger blutig geschrieben.
Es ist keine Frage von Elektrolyt oder Polymere.
Sondern den originalen Leistungsdaten des Patienten. Was sagt das Datenblatt. Wie wurden originale intakte gemessen. Streuen diese nach oben oder unten. Mit diesen Werten ziehe ich dann los und suche Ersatz. Bei verschiedenen elkos aus der damaligen Zeit, finde ich keine äquivalente bei heutigen elkos. Liegt daran das die damals chemisch zu straff gebaut haben. Daraus wurde gelernt und wir können heute flotte und haltbare elkos kaufen. Wie ersetzen wir dann die alten straffen? Mit Polymere. Oftmals mit gemütlichen Polymere. Ulow esr sind oftmals Sondernanwendungen die man einmal in seinem Leben braucht. Esr 5 zb. Ansonsten steht im bastelthread tonnenweise an Infos. Mit oszi wurde da gearbeitet und ein hochwertiger Artikel geschrieben. Für alle die das interessiert und sich da besser aufstellen wollen. Tonnenweise ersetzungslisten und und und
 
Danke für deine Antwort. Wenn ich Zeit finde, werde ich dieses Thema studieren, interessieren tut es mich ehrlich gesagt schon.

Bis es soweit ist, halte ich an meiner bisherigen laienhaften Auffassung fest: ein neuer Panasonic Kondensator ist besser als ein 25 Jahre altes no-name Teil mit schlechten Werten, egal welches Board und welches VRM Design es ist.

Schönen Abend euch allen.
 
Ja und nein. Ein neuer Panasonic kann eine schlechte Wahl sein.

Um die Nummer mit den Polys abzukürzen:
Es gab Anfang der 2000er “normale” Elkos mit sehr geringen Innenwiderstand, die aber wegen ihrer Bauweise schnell defekt gehen. Heute gibt es keine vergleichbaren und guten Serien normaler Elkos die man verbauen sollte. Die einzige Lösung für dieses Problem sind Polymerkondensatoren. Diese haben einen kleinen Innenwiderstand und vertragen viel Ripplestrom.

Es geht hier nicht darum Elko mit Elko und Poly mit Poly zu ersetzen, sondern einen adäquaten Ersatz zu haben, ganz gleich wie der ausschaut.

Und dafür muss man unbedingt in die Datenblätter der alten Caps schauen und auf dieser Basis dann die neuen aussuchen. Deshalb die Nachfrage zu Spannung, Kapazität, Hersteller und Serie der alten Caps ;)

In letzter Konsequenz kann ein Board mit zu schlechten Caps laufen, Du drückst aber ggf. Ordentlich Spannungsspitzen in CPU, RAM und was weiß ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann das alles einer bitte in den Bastel-oder Quatschthread verschieben??
Ich dachte hier geht es um fertige Systeme und nicht den 3. oder 4. parallelen Labberthread.
Dankeschön!!!
 
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