Hallo Cyba_Mephisto,
bin wieder da.
Gut, wenn da nur ein paar Äste von den Baumspitzen dazwischen sind, wird das schon noch gehen, solange die Bäume nicht viel größer werden.
Verbindung zwischen zwei W-LAN Karten geht auch über Ad-Hoc Netzwerk-Funktion oder, wenn ich mich richtig erinnere, kann die Asus WiFi auch einen AP-Mode, ist aber erstmal unwichtig.
Wenn ich es richtig verstanden habe, müssen bei dir ca. 20m Antennen-Kabel und auf der anderen Seite ca. 8m verwendet werden, um einen geeigneten Standort für die Antennen zu erreichen. Dann rechnet man so weiter:
Wie vorher berechnet, ergibt die Distanz über ca. 100m ein Empfangssignal von mindestens -70dBm ohne weitern, zusätzlichen Antennengewinn, was für eine 54 bzw 36MBit W-LAN Verbindung reicht und der Antennengewinn nur die Dämpfung des Antennenkabels ausgleichen muss.
Je nach Qualität des verwendeten Coaxial-Kabels muss man mit Dämpfungen von ca. 0,3dB/m (sehr gute Qualität), 0,5dB/m (gute Qualität) und mehr als 1dB/m (eher ungeeignete Qualität) Dämpfung rechnen. Eigentlich ist es vollkommen egal, welche Dämpfung das Kabel hat, kann/muss man ja nur mit einer Antenne entsprenden Gewinns wieder ausgleichen, ohne dass sich was an den Übertragungsverhältnissen was verändert. Aber natürlich ist eine Antenne mit einem größeren Gewinn teurer, so dass es sich schon lohnt, möglichst geringe Antennenkabelverluste zu haben.
Bei den Antennenkabel-Längen von ca. 10m bzw. ca. 20m erhält man also ca. 3dB bzw. 6dB Verlust für Kabel mit 0,3dB/m Dämpfung, ca. 5dB bzw. 10dB Verlust für Kabel mit 0,5dB/m oder 10dB bzw. 20dB Verlust für Kabel mit 1,0dB Dämpfung. Ein Coaxial-Kabel mit ca. 1dB/m Dämpfung oder mehr würde also zumindest auf einer Seite eine Antenne mit mehr als ca. 20dB Gewinn erfordern, was eher unpraktisch ist (teure und große Antenne mit großer Windlast). Das zu verwendende Coaxial-Kabel sollte also ca. 0,5dB/m Dämpfung oder weniger haben.
Als weitere Verluste muss man noch die Steckverbinder mit ca. 0,5dB/Steckverbinder, den Überspannung-/Blitzschutz (ist bei Außenantennen immer erforderlich) mit ca. 1dB Verlust hinzurechnen.
Fehlt noch die Klärung, wie das Kabel nach Außen geführt werden kann. Kann man einfach ein Loch mit ca. 5-10mm Durchmesser bohren oder muss man eine relativ verlusbehaftete Fensterdurchführung verwenden?
Ohne Fensterdurchführung ergibt sich in etwa folgendes:
W-LAN Komponente
ca. 0,5dB Verlust für Steckverbinder
ca. 5,0dB bzw. 10.0dB Verlust bei 10m bzw. 20m Coaxial-Kabel mit 0,5dB/m Dämpfung
ca. 0,5dB Verlust für Steckverbinder
ca. 1,0dB Verlust für Überspannungs-/Blitzschutz
ca. 0,5dB Verlust für Steckverbinder
0dB Verlust für Erdungsblock (ist nur wenige cm lang, deshalb ohne rechnerischen Verlust)
ca. 0,5dB Verlust für Steckverbinder
0dB Verlust für Coaxial-Kabel (Länge und Verlust ist in der Geamtlänge enthalten)
ca. 0,5dB Verlust für Steckverbinder
Antenne
und summiert ergeben die Verluste dann einen notwendigen Antennen-Gewinn von ca. 8,5dBm bzw. 13,5dBm.
Kommt noch eine Fensterdurchführung hinzu, muss man mit zusätzlichen ca. 3...5dB Verlusten rechnen, sio dass dann der Antennen-Gewinn ca. 11,5...13,5dBm bzw. 16,5...18,5dBm betragen müsste.
Für Coaxial-Kabel mit 0,3dB/m Dämpfung wäre die Rechnung analog und würde notwendige Antennen-Gewinne von ca. 6,5dBm bzw. 9,5dBm ohne Fensterdurchführung oder ca. 9,5...11,5dBm bzw. 12,5...14,5dBm mit Fensterdurchführung ergeben.
Die jeweiligen Antennen-Gewinne sollte man +/-1..2dB einhalten, um nicht die gesetzlichen Vorschriften zu verletzen. Die bis hierher berechneten Antennen-Gewinne setzen voraus, dass die Sender-Ausgangsleistung der W-LAN Komponenten annähernd 20dBm betragen. Eigentlich sollte in den technischen Beschreibungen der W-LAN Komponenten immer die Sender-Ausgangsleistung und die Empfängerempfindlichkeiten bei den verschiedenen Bitraten angegeben sein. Bei dem vorhandenen Router WGR614 findet man aber offensichtlich keine derartigen Angaben und welche W-LAN Karten ihr habt weiß ich bis jetzt noch nicht, müsste man mal schauen, ob es von denen genaue technische Angaben gibt. Wenn nicht, kann man in beiden Fällen annehmen, dass die Sender-Ausgangsleistung etwas unterhalb von den maximal zulässigen 20dBm liegt und üblicherweise ca. 15...17dBm beträgt, so dass man den Antennen-Gewinn um die Differenz von ca. 3...5dB größer sein darf und wegen des dann besseren Empfangssignals auch sein sollte.
Also, lange Rede kurzer Sinn:
Wie kann die Durchführung der Antennenkabel nach außen erfolgen, Bohrloch möglich oder Fensterdurchführung nötig?
Welche W-LAN Karten sollen verwendet werden und gibt es von denen technische Unterlagen mit den benötigten Angaben zur Sender-Ausgangsleistung/Empfänger-Empfindlichkeit?
Dann kann man mit großer Sicherheit die notwendigen Antennen, Kabel usw. bestimmen und wird damit eine stabile W-LAN Verbindung über die ca. 100m realisieren können, ohne die gesetzlichen Bestimmungen zu verletzen.
Gruß
Rimini