Ich nenne die nicht Mittelspurschleicher, sondern Mittelspurbesetzer. Das sind ängstliche und unsichere Autofahrer, die glauben, dass es in der Mitte am sichersten wäre. Ich sehe immer wieder, wie solche Spezialisten, direkt vom Beschleunigungsstreifen auf die mittlere Spur wechseln, um dort ewig zu bleiben.
Einer meiner besten Freunde hat sich während der Pandemie zum Fahrlehrer ausbilden lassen. Da war er 36 Jahre alt und hatte schon seit 18 Jahren den Führerschein. Der ist grundsätzlich in der Mitte gefahren und niemals über 110 Km/H. 2015 sind wir zusammen nach Istanbul gefahren. Er ist von Düsseldorf bis an die Grenze von Ungarn (Österreich/Ungarn) gefahren und hat mir dort das Steuer übergeben. Ich bin die restliche Strecke gefahren, weil ich sonst ausgetickt wäre.
So wahr ich hier stehe: Die rechts Spur hat er nur genutzt, um die Ausfahrt (Tanke, Raststätte usw.) zu benutzen. Die Fahrt mit ihm hat mich so krank gemacht, dass ich schon eine Art "Seekrankheit" entwickelt hatte.
Er fährt zwar auch heute noch extrem träge, aber immerhin kennt er jetzt das Rechtsfahrgebot.