Quelle : c't Ausgabe 14/2003 - ab Seite 136 - Plattenkarussell
So testen wir Festplatten
Der Festplattenbenchmark H2benchw misst zunächst die Dauertransferrate, indem er alle Sektoren der Platte der Reihe nach liest beziehungsweise schreibt und dabei die Transferrate als Messkurve über der Kapazität aufträgt. Durch die Unterteilung der Magnetscheiben in Zonen mit unterschiedlicher Sektoranzahl pro Spur ergibt sich eine treppenförmig abfallende Kurve, weil im Außenbereich der Scheiben mehr Sektoren pro Umdrehung gelesen und geschrieben werden.
Die mittlere Zugriffszeit bestimmt H2benchw, indem er ein paar tausend zufällig gewählte Sektoren liest oder schreibt und die benötigte Zeit mittelt. Die Messwerte liegen über denen der Hersteller, weil diese nur die reine Positionierzeit des Kopfes angeben, statt auf den betreffenden Sektor zuzugreifen, sind aber auch praxisnäher.
Der Anwendungsindex ist ein Test, der die Performance eines Laufwerks im Alltagseinsatz widerspiegeln soll. Dazu haben wir in Situationen, in denen die Plattengeschwindigkeit wirklich Einfluss auf die Systemperformance nimmt, typische Zugriffsmuster aufgezeichnet. Es handelt sich um Protokolle umfangreicher Swap-Aktivitäten, das Öffnen eines großen Word-Dokumentes und anschließendes Speichern im Rich-Text-Format, eine komplette Office-Installation, Laden, Filtern und Speichern eines 100 MByte großen Bildes mit Photoshop, das Kopieren vieler Dateien aller Größen und ein F-Prot-Durchlauf über eine gut gefüllte Festplatte. Sowohl Aufzeichnung als auch Abspielen erfolgt unter Windows XP, sodass es unter anderen Betriebssystemen zu geringfügigen Abweichungen kommen kann.
Der Benchmark spielt die aufgezeichneten Muster ab und errechnet aus den gemessenen Zeiten den Anwendungsindex, der nicht nur von Transferrate und Zugriffszeit abhängt, sondern ebenso von Cachegröße und -strategie der Platte und anderen Firmware-Eigenschaften.