[User-Review] MSI X99A Gaming 9 ACK: Das Gaming-Board für Sockel 2011-3

wiesel201

MSI-Fan
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Kürzlich stand wieder der freundliche DHL-Bote vor meiner Tür. Beim Öffnen des Paketes kam Freude auf:



Lieferumfang:

Motherboard
Handbuch, Quick-Start-Anleitung, Treiber-DVD und Utility-DVD
gepolstertes I/O Panel
6 SATA-600-Kabel, dazu passende Beschriftungs-Etiketten
M-Konnektoren
E-SATA-Bracket
2 SLI-Brücken
Wi-Fi / Bluetooth Modul und 2 separate Antennen
6 Stück V-Check-Kabel
Türschild und MSI Case-Badge






Systemübersicht:

Motherboard: MSI X99A Gaming 9 ACK
CPU: Intel Core i7-5820K
CPU-Kühler: Thermalright Silver Arrow IB-E mit 3 Lüftern TY-147A
Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX schwarz DIMM Kit 16GB, DDR4-2666, CL15-17-17-35 (CMK16GX4M4A2666C15)
Grafikkarte: MSI GTX 970 GAMING 4G
Netzteil: Corsair RM 1000 1000W ATX 2.3
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate (64BIT)
SSDs und Festplatten: Crucial M550 256GB; Crucial M500 480GB; 2x Toshiba DT01ACA300 3TB
Eingabegeräte: Logitech G510, MSI Interceptor DS200


Beim X99A Gaming 9 ACK handelt es sich um das (noch) aktuelle Gaming-Flaggschiff von MSI für Sockel 2011-3. "Noch", weil mit dem X99A GODLIKE GAMING bereits ein neues Flaggschiff in den Startlöchern steht.

Layout und Ausstattung:

Das X99A Gaming 9 ACK kommt im typischen MSI Gaming Design daher: Das PCB ist in einem satten, tiefen Schwarz gehalten. Rote Zierelemente und ein Drachenlogo machen deutlich, dass es sich um ein MSI Gaming Board handelt.


MSI verwendet auf seinen aktuellen Mainboards ausschließlich Komponenten, welche die Bedingungen der US-amerikanischen technischen Militärnorm MIL-STD-810 erfüllen. Spulen und Kondensatoren sind damit für den Einsatz unter Extrembedingungen geeignet. Nutzer solcher Boards profitieren von einer hohen Zuverlässigkeit dieser Komponenten. Hi-c Kondensatoren mit bis zu 93% Energieeffizienz sorgen für einen im Verhältnis zur Boardausstattung niedrigen Energieverbrauch des Mainboards. Super Ferrit Spulen sorgen gegenüber herkömmlichen Spulen bei einer um ca. 35° niedrigeren Betriebstemperatur für einen bis zu 30% höheren Stromfluss, eine bis zu 20% höhere Energieeffizienz und schlussendlich einfach für höhere OC-Referenzen.

Das X99A Gaming 9 ACK kommt im E-ATX-Format . Das heißt es kann zwar in einem ATX-Gehäuse montiert werden, ist aber zwei Zentimeter breiter als ein ATX-Board.


Als erstes stechen die fünf PCIe 3.0 x16 Slots ins Auge. Auf PCIe x1 oder x4 Slots verzichtet MSI hier komplett. Damit sind SLI- oder CrossFire-Gespanne mit jeweils bis zu vier Grafikkarten möglich. Dabei ist zu berücksichtigen, dass aktuell nur ein i7 5960X oder ein i7 5930K 40 Lanes zur Verfügung stellen, beim i7 5820K sind es lediglich 28 Lanes. Negativ ist anzumerken, dass beim Betrieb mit einem i7 5820K nur im ersten PCIe-Slot ein Betrieb mit PCIe 3.0 x16 möglich ist. Es wäre schön gewesen, wenn man dafür den zweiten Slot ausgewählt hätte, denn beim Verwenden einer Grafikkarte in Slot 1 kann es es Platzprobleme beim Einsatz besonders großer CPU-Lüfter geben.


Als nächstes fallen die zehn SATA-600 Anschlüsse auf. Hier ist kein zusätzlicher SATA-Controller nötig, alle 10 Anschlüsse werden über den Chipsatz realisiert.


Außerdem ist ein Turbo M.2 Slot vorhanden, welcher mit PCIe Gen3 x4 angebunden ist. So sind bis zu 32GB/s möglich. Hier kann eine M.2 SSD mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 32Gb/s angeschlossen werden.


Unterhalb der PCIe-Slots findet sich ein Slow- Mode-Switch(SLOW_1). Aktiviert man ihn, so bleibt der CPU-Multiplikator konstant bei 8. Dieser Schalter ist für Extrem-Übertakter interessant. So kann man den Rechner mit einem geringen CPU-Takt starten. Erst wenn es dann ans Benchen geht wird der Switch umgelegt, und die CPU läuft mit voller Geschwindigkeit.

SlowMode.jpg

Das Board verfügt über fünf Lüfter-Anschlüsse in vierpoligem Design. Davon sind zwei für CPU-Lüfter und drei für Sys-Fans. Alle fünf Lüfteranschlüsse lassen sich separat im UEFI regeln. Allerdings sind nur bei den beiden CPU-Lüfteranschlüssen auch alle vier Pins belegt. Bei den drei Sys-Fan-Anschlüsse hingegen sind nur drei Pins auch wirklich belegt, so dass nur bei den CPU-Lüfteranschlüssen eine PWM-Steuerung möglich ist.

Wenn man sich den Bereich um den CPU-Sockel herum genauer anschaut sieht man schnell die acht DRMOS-Chips mit jeweils 2 Phasen. Damit wird eine 16-phasige digitale Spannungsversorgung realisiert, das sollte auch für ambitionierte Overclocker ausreichen.


Ebenfalls zu begrüßen ist das Dual-BIOS, realisiert über zwei separate BIOS-Chips. Mit einem kleinen DIP-Schalter kann man zwischen BIOS A und BIOS B wählen.


Auffällig ist, dass es direkt um den CPU-Sockel recht viel freien Platz gibt. Dadurch sollte es möglich sein, so ziemlich jeden derzeit erhältlichen CPU-Kühler zu montieren.

Die acht DDR4 Dimm-Slots unterstützen Taktraten bis zu 3.333 MHz, maximal 128 GB Arbeitsspeicher sind möglich.
Das Back Panel verfügt neben einem PS/2-Anschluss und zwei USB 2.0-Anschlüssen über weitere sechs USB 3.0- und zwei USB 3.1-Anschlüsse. Dazu kommen ein Gigabit-Ethernet-Port sowie ein CMOS Reset-Schalter, damit man für ein CMOS-Reset nicht zwingend das Gehäuse öffnen muss. Das analoge Audio-Panel wird durch einen optischen Audio-Anschluss ergänzt. Außerdem befindet sich am Back Panel der Anschluss für das optionale WiFi-Modul.


Ergänzend bekamen die rückwärtigen Anschlüsse, welche über das Backpanel nach außen geführt werden, einen schwarzen I/O-Panel-Schutz spendiert, welcher dem Schutz vor elektromagnetischen Interferenzen dienen soll. Diese Abdeckung ergänzt sich optisch hervorragend mit der schwarzen EMI-Abschirmung der Sound-Schaltkreise. Im Gegensatz zu den Z97 Gaming 9 Mainboards, welche ebenfalls über einen derartigen I/O-Panel-Schutz verfügen, ist diese Abdeckung beim X99A Gaming 9 ACK nicht vormontiert, sondern wird im Board-Zubehör mitgeliefert.


Traditionell verwendet MSI bei den Gaming Boards eine hochwertige Soundlösung. So verfügt auch dieses Board über die mittlerweile bekannte "Sound Blaster Cinema 2" Lösung von Creative, welche aus dem Realtek ALC 1150 ein Maximum an Leistung herausholt. Außerdem verfügt das Board über einen zusätzlichen "Direct Audio Power Connector". Über einen mitgelieferten Adapter kann hier ein vierpoliger Molex-Stecker vom Netzteil angeschlossen werden. Anschließend lässt sich über einen onboard Schalter der "Direct Power Mode" für die hinteren Audioausgänge aktivieren. Dadurch werden die hinteren Soundausgänge nicht mehr über das Motherboard, sondern direkt über das Netzteil mit Strom versorgt, was ebenfalls der Soundqualität zugute kommen soll. Achtung: Dieser Schalter darf nur betätigt werden, wenn der Rechner ausgeschaltet ist!

AudioSwitch.jpg

Besondere Aufmerksamkeit verdient natürlich die MSI Streaming Engine. Hier hat MSI eine echte Hardwarelösung integriert: Unter der Abdeckung kommt ein Mini-PCIe-Slot mit einer Steckkarte von Avermedia zum Vorschein. So konnte ein Hardware H.264 Encoder realisiert werden.


Dazu liefert MSI kostenlos die Software Xsplit Gamecaster aus, mit der Videos von 3D-Spielen aufgezeichnet werden können. Außerdem ist eine 24-Monats-Lizenz für--- enthalten.


Schön wäre es, wenn sich MSI bei einem Mainboard der 450€-Klasse bei der Erstversorgung mit Treibern und Tools nicht nur auf Downloads und das übliche Medium DVD beschränken würde. Bei den aktuellen XPOWER-Boards macht es MSI bereits vor: Zusätzlich zu den DVDs findet sich dort ein USB 3.0 Stick mit 8GB Speicher, welcher ebenfalls die Inhalte der beiden mitgelieferten DVDs enthält. Das kommt Käufern entgegen, die heute bereits auf den Einsatz optischer Laufwerke verzichten, weil das Medium USB-Stick schneller und komfortabler ist. Beim X99A Gaming 9 ACK hätte ich einen derartigen Stick nicht als übertrieben empfunden. Nun, vielleicht ist das ja eine Anregung für die Zukunft.


BIOS

Auf dem Mainboard war, wie zu erwarten BIOS-Version 1.0 installiert. Eine aktuellere Version steht bislang noch nicht zur Verfügung.
Die UEFI-Oberfläche ist per Maus bedienbar und äußerst übersichtlich aufgebaut. Man kann auch ein deutsches Sprachschema auswählen. Ich rate davon allerdings ab, denn viele OC-Optionen wirken in ihrer Übersetzung eher unverständlich, da ist die standartmäßige englischsprachige Oberfläche die bessere Wahl.
Beeindruckend ist die Vielzahl an Übertaktungs-Optionen. Diese Optionen alle zu beschreiben wäre müßig, die folgenden Screenshots sprechen für sich.








Gelungen finde ich auch den Hardware Monitor. Hier lassen sich sowohl die beiden CPU-Lüfteranschlüsse als auch die drei Sysfan-Anschlüsse separat vierstufig regeln.




Außerdem gibt es noch den Board Explorer. Hier kann man einsehen, welche Boardanschlüsse belegt sind.







Fazit:

Das MSI X99A Gaming 9 ACK ist wie sein Vorgänger, das X99S Gaming 9 ACK, ein besonderes Board. Einen Hardware H.264 Encoder bietet sonst kein aktuelles Mainboard. Gepaart mit 4x-SLI/Crossfire, M.2 (32Gb/s), WLAN, Bluetooth, einer sehr guten Software-Ergänzung zum ALC1150-Soundchip und einer zweijährigen Software-Lizenz zum Streamen der aufgezeichneten Videos relativiert sich der auf den ersten Blick recht hohe Preis sehr schnell. Natürlich gibt es viele User, welche diese üppige Ausstattung nicht benötigen und, völlig verständlich, lieber weniger Geld für die Platine ausgeben wollen. Für die Ansprüche dieser User gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Boards. Es gibt jedoch auch User, welche sich ein Maximum an Ausstattung wünschen, und die kommen gegenwärtig am X99A Gaming 9 ACK nur schwer vorbei.

Mein besonderer Dank geht an Vera Chen von MSI Taiwan sowie an das gesamte Team von MSI Deutschland!
 
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Schöner Bericht, aber nur so aus Interesse:

Wieso ein 100W Netzteil? Selbst 500W wären noch mehr als genug für das System.
Wieso kauft man sich zum Zocken ein 450 Euro Mainboard, wenn man eines mit gleichen Leistungen für 200 Euro bekommt und dafür eine GTX 980/980Ti verbauen kann für das gleiche Geld?
Aber das Marketing scheint zu funktionieren.
 
Hallo Wiesel201,

Sehr schöner Bericht. Danke dafür... Ich habe mit dem X99S Gaming ACK nur Probleme gehabt was sehr schade war. Entweder kam ich gar nicht erst ins BIOS oder es blieb irgend wo zwischen Startpost und Windows hängen... Hattest du keinerlei Probleme?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso ein 100W Netzteil? Selbst 500W wären noch mehr als genug für das System.
Du meinst sicher 1000W. Nun, der Grund ist simpel: Ich habe das Netzteil vor gut einem Jahr extrem günstig bekommen, es kostete mich irgendwas um die 70 Euro, da hab ich es genommen. Leistungsreserven für alle möglichen Schraubereien habe ich damit mehr als genug, und bei einem Gold-Netzteil muss ich mir auch keine Sorgen um die Effizienz machen.

Wieso kauft man sich zum Zocken ein 450 Euro Mainboard, wenn man eines mit gleichen Leistungen für 200 Euro bekommt und dafür eine GTX 980/980Ti verbauen kann für das gleiche Geld?
Man bekommt ein Board mit dieser Ausstattung nicht für 200 Euro. Abgesehen davon: MSI hat mir das Board gesponsort, ich musste es nicht kaufen.

Ich habe mit dem X99S Gaming ACK nur Probleme gehabt was sehr schade war. Entweder kam ich gar nicht erst ins BIOS oder es blieb irgend wo zwischen Startpost und Windows hängen... Hattest du keinerlei Probleme?
Nein, bei mir lief das Board von Anfang an absolut stabil. Dabei habe ich noch nicht einmal Win7 neu installiert, sondern die Installation beibehalten, welche bereits die vier oder fünf vorherigen Boards erlebt hat. Vermutlich liegt das aber auch daran, dass das X99A auf dem X99S basiert und dementsprechend die Kinderkrankheiten im BIOS-Bereich bereits ausgemerzt waren, so dass bereits das erste BIOS für das X99A Gaming 9 ACK absolut stabil ist.
 
Schickes Design!

hast du evtl. Erfahrung mit der Streaming Engine sammeln können?
 
Klar, ich hab´s mal ausprobiert, zumindestens die Videoaufzeichnung. Per Tastenkombination wird die Aufzeichnung ganz einfach begonnen und auch wieder beendet. Ins Netz habe ich nichts gestreamt, das ist nicht so mein Fall. Mir persönlich bringt die Streaming Engine nicht viel, da ich seit Jahren eigentlich nur ein Game zocke (World of Tanks), und da gibt es eine hervorragende ingame-Aufzeichnung, welche für mich die Streaming Engine überflüssig macht. Natürlich sind die beiden Lösungen nicht miteinander vergleichbar, denn bei World of Tanks liegen anschließend keine Video-Dateien wie bei der Streaming Engine vor, sondern nur kleine Dateien, anhand derer das Programm die Spielaufzeichnung nachstellt. Aber für mich reicht das.
Würde ich andere Titel zocken, dann wäre die Streaming Engine mit Sicherheit das Mittel meiner Wahl zur Videoaufzeichnung.
 
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Natürlich nicht, ab und an spiele ich auch eine Runde Solitair... :d

Nein, es ist natürlich ein allround-Rechner, der muss für Video- und Fotobearbeitung genauso herhalten wie für Office und Zocken. Und dann wird natürlich auch daran geschraubt, nur um zu schrauben...
 
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der Postbote bringt dir einfach so ein Board? Schick den bitte mal bei mir vorbei :fresse:
 
Natürlich nicht, ab und an spiele ich auch eine Runde Solitair... :d

Nein, es ist natürlich ein allround-Rechner, der muss für Video- und Fotobearbeitung genauso herhalten wie für Office und Zocken. Und dann wird natürlich auch daran geschraubt, nur um zu schrauben...

Jaja, das Verlangen nach Rumschrauben...kenn ich :d
 
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