Vielen Dank zunächst einmal an MSI für die Bereitstellung des Mainboards und ein Hallo an die Hardwareluxx Community,
nachfolgend folgt mein Review des B350 Tomahawk Mainboards, welches ich im Rahmen der MSI Test IT 5.0 Aktion kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Ich werde auf folgende Punkte eingehen:
Verpackung:
Die Verpackung des Mainboards ist auf der Vorderseite recht schlicht gehalten und hält hier nur die wichtigsten Informationen über den Sockel, den Chipsatz sowie den Namen des Mainboards bereit sowie Hinweise zur VR, Gaming und Übertaktungstauglichkeit.
Über dem Namen des Mainboards ist zudem passend zu dem Namen „Tomahawk“ eine Tomahawk Rakete abgebildet.
Auf der Rückseite der Packung befinden sich dann die näheren Informationen über die spezifischen Features des Mainboards, wie den verstärkten PCIe Slot, USB 3.1 Typ C, Debug LEDs, die Beleuchtung sowie den RGB Header mit App Steuerungsfunktion.
Öffnet man die Packung, kommt einem zunächst das Mainboard selbst, wie es sich gehört, in einer Antistatik Tüte entgegen. Unter dem Mainboard, verdeckt mit Pappkartons, befindet sich dann das weitere Zubehör sowie die Anleitung und die Installations-CD.



Lieferumfang:
Die Verpackung enthält natürlich das Mainboard selbst, eine IO-Blende, Handbücher, eine Info zur Installation von CPU Kühlern sowie RAM Slots, eine Installations-CD sowie 2 SATA Kabel, davon eines an einer Seite im 90° Winkel.
Der Lieferumfang ist hier zwar nicht Umfangreich, für die Preisklasse allerdings durchaus vollkommen ausreichend.

Erster Eindruck + Anschlussmöglichkeiten

Das Mainboard wirkt solide verarbeitet, das Design ist ansprechend. Mir gefällt hier besonders der Kühlkörper der Southbridge. Mir gefällt besonders der durchgängige schwarz/grau Metallic Look in Kombination mit den roten Streifen, da wurde Designtechnisch eine gute Arbeit geleistet.
Die Kühlung sieht zudem ausreichend dimensioniert aus, gerade im Bereich der Spannungswandler sowie der Southbridge.
Beim Anbringen des Lüfters ist mir zunächst positiv aufgefallen, dass die Backplate für den CPU Lüfter nicht fest angeklebt ist, wie es leider bei manchen Konkurrenzprodukten (zB meinem ASUS Prime X370 Pro) der Fall ist. Dadurch lässt sich ein größerer CPU Kühler mit eigener Backplate leichter anbringen.
Störend hingegen empfinde ich die Tatsache, dass die PCIe x1 Slots sich doch sehr nah an den beiden PCIe x16 Slots befinden. Da ich hierfür normalerweise 2 benutze (WLAN + Soundkarte), wird es da in Kombination mit einer 2 Slot Grafikkarte leider etwas eng. Hier hätte ich mir gewünscht, dass einer der PCIe x1 Slots den Platz mit einem der PCI Slots getauscht hätte.
Die restlichen Anschlussmöglichkeiten sind allerdings ausreichend und sinnvoll verteilt, gerade die 4 (4-Pin) Lüfteranschlüsse. An der Stelle auch noch ein Lob an MSI, 4 Gehäuselüfter Anschlüsse auf einem Mainboard dieser Preisklasse ist leider auch nicht selbstverständlich. Neben den normalen Lüfteranschlüssen gibt es auch zusätzlich einen Anschluss für einen 4-Pin Wasserpumpenlüfter.
Auch der RGB Header ist im Gegensatz zu manchen Konkurrenzprodukten nicht in der Nähe des CPU Sockels angebracht, sondern unten bei den restlichen IO Headern für USB, Front Panel usw. Dadurch lassen sich RGB Geräte leicht anschließen.
Eine interessante aber durchaus gute Anschlussmöglichkeit stellen zudem die Header für einen seriellen Anschluss sowie einen LPT Anschluss dar, wenn hier jemand entsprechend alte Geräte anschließen möchte oder einen Seriellen Anschluss benötigt, ist es schön, diese Möglichkeit direkt mitgeliefert zu haben.
Positiv sind mir, gerade in dem Preisbereich, die Diagnose LEDs aufgefallen. Hier sind für die einzelnen Fehlerquellen, wie CPU, DRAM, VGA, BOOT (für Boot Geräte) sowie GPU (integrierte GPU, ist in den aktuellen Ryzen CPUs natürlich nicht vorhanden) einzelne LEDs angebracht, welche bei Initialisierung sowie einem Fehler aufleuchten. Diese helfen bei der Diagnose von Startproblemen deutlich mehr als die teils nichtssagenden Piepsgeräusche des Lautsprechers.
Die weiteren vorhandenen Anschlüsse sind heute schon eher Standard, von den 2 USB 2 Headern über die 2 USB 3.1 Header, die 4 SATA Ports bis hin zu dem TPM Anschluss und dem M.2 Anschluss.
Bezüglich der SATA Ports hätte ich mir hier allerdings, wie bei einigen Produkten der Konkurrenz vorhanden, lieber 6 Ports gewünscht.
Mit 4 DDR4 RAM Slots und bis zu 64GB DDR4 RAM sollte die mögliche Speicherkapazität den meisten Nutzern zudem vollkommen ausreichen.
Auf der Rückseite des Mainboards befinden sich 2 „VR Ready“ USB 3.1 Gen1 Ports, ein „normaler“ USB 3 Gen1 Port, ein USB 3.1 Typ C Port, 2 USB 2.0 Ports, 6 Audioanschlüsse (über die Realtek Software konfigurierbar), 1 PS/2 Anschluss, Gigabit LAN sowie 3 Grafikanschlüsse in Form von DVI, VGA und HDMI (DisplayPort ist leider nicht vorhanden, mein Ryzen 7 hat allerdings auch keine Grafikeinheit).
Die Rückseitigen Anschlüsse sehen zudem zwar durch die Rot/Schwarz Kombi schick aus, jedoch ist aufgrund der von den herkömmlichen Standards abweichenden Farben schwerer ersichtlich, welcher Anschluss welcher ist, gerade bei den Audioanschlüssen. Das ist allerdings eher meckern auf hohem Niveau und die Farbgebung gehört natürlich auch zum Mainboard Design, welches mir, wie schon erwähnt, wirklich gut gefällt.
Zur Inbetriebnahme gehört natürlich für viele auch die Anleitung. Normalerweise würde ich hier nicht weiter drauf eingehen, aber: Das beigelegte Handbuch sowie die Schnellanleitung zur RAM und Lüftermontage sind meiner Meinung nach gut und hilfreich gestaltet, mit vielen hilfreichen Bildern und guten Beschriftungen. Hier habe ich definitiv schon schlechteres gesehen.
Die Beleuchtung des Mainboards ist, wie beworben, zwar nur Rot, kann aber immerhin angesteuert werden über die Mystic Light Anwendung.
UEFI

EZ Mode

Advanced Mode
Das UEFI ist von der Grundidee und der Navigation an sich recht einfach und schlüssig gestaltet und neben den „Standardfunktionen“ gibt es noch ein paar (mehr oder weniger) Sinnvolle Erweiterungen, wie zB das EZ Flash System zum updaten des UEFIs aus dem UEFI heraus, Memory-Z zum Auslesen von RAM Spezifikationen (inklusive XMP), A-XMP zur Verwendung von Intel XMP Profilen auf AMD Systemen und Memory Try-IT, zum schnellen Einstellen und ausprobieren von verschiedenen Frequenzen + Timings als Voreinstellung.

Profile können zudem entweder auf dem Mainboard selbst oder aber auf einem USB Speicher abgelegt werden. Beide Optionen können dann nach einem Reset geladen werden, was sich gerade bei der aktuellen RAM (In-)Kompatibilitätssituation bei den Ryzen Prozessoren als sehr praktisch erweist und viel Zeit spart. Allerdings hat bei mir das Laden der Profile teilweise die UEFI Bootreihenfolge nicht beibehalten.

Die Lüftersteuerung im UEFI ist einfach verwendbar und dennoch umfangreich. Es lassen sich die Lüfter hier Wahlweise per PWM oder über die Spannung per DC ansteuern.

Was mir allerdings im UEFI komisch vorkommt: Warum befinden sich die Einstellungen zu CPU Funktionen, wie z.B. der Virtualisierung oder SMT unter dem Bereich Übertaktung?
Ansonsten ist die Anordnung sowie der Umfang des UEFI meiner Meinung nach gut gelungen. Updates gibt es, zumindest aktuell, auch recht regelmäßig, was auch zeigt, dass daran gearbeitet wird.
Weitere (Softwareseitige) Features und Anwendungen

Zur Software gehört die Gaming App für verschiedene Leistungs und Kühlungsmodi, LED Einstellungen, OSD Informationen in Spielen, Augenschon Funktionen, Mauseinstellungen, Hotkey Einstellungen sowie die Option zum Ein- und Ausschalten des VR Modus. Die Gaming App bietet damit durchaus ein paar nützliche Funktionen mit. Die Einstellungen zur Beleuchtung sind hier leider nicht ganz so Umfangreich wie zB bei ASUS Aura, mag aber auch an den eingeschränkten Möglichkeiten mit einfarbigen sowie nur simultan ansteuerbaren LEDs liegen.

Dann gibt es da noch das Command Center zum Auslesen von Informationen und Sensoren und ändern der Lüftersteuerung sowie Übertaktungsmöglichkeiten.

Der Gaming LAN Manager ermöglicht die Priorisierung von bestimmten Anwendungen mit verschiedenen Profilen, zeigt den Datenverbrauch pro Anwendung an.

X-Boost dient anscheinend zum Beschleunigung von Zugriffen / dem Datentransfer auf Festplatten und USB Geräten, wie es dabei genau vorgeht oder was es da genau optimiert ist dabei leider ein wenig unklar.
Dazu gibt es noch die „Super Charger“ Anwendung zum schnelleren Aufladen von Apple Geräten sowie ein „MSI Smart Tool“ zur Erstellen von bootfähigen Windows Installationsmedien auf USB Sticks.
Zuletzt gibt es noch eine RAM Disk Software, welche bei mir leider mit übertaktetem RAM (evtl. in Kombination mit dem MSI Command Center) Probleme macht, daher habe ich diese zunächst nicht weiter getestet. Möglicherweise gibt es da in Zukunft weitere Updates.
Das Command Center in Zusammenspiel mit der RAMDisk braucht recht lange zum Starten und in Kombination mit RAM Übertaktung und/oder der Nutzung von XMP Profilen hatte ich das Problem, dass der MSI DDR Service sehr viel CPU Leistung benötigt hat ohne ersichtlichen Grund.
Ich finde es hier etwas schade, dass die Anwendungen so stark aufgeteilt sind, sodass man am Ende Funktionen suchen muss. So kann die Gaming App zB die LEDs ansteuern, was im Command Center allerdings anscheinend nicht geht.
Ich bleibe daher lieber nach wie vor dabei, Einstellungen bezüglich Übertaktung und Lüftern im UEFI vorzunehmen und die Apps vorerst aus dem Autostart zu nehmen. Einzig die Gaming App bietet mir hier aus meiner Sicht wirklich sinnvolle Vorteile.
Neben den MSI eigenen Software-Produkten wird zudem eine Version der Streaming Software X-Split sowie Nahimic 2 mitgeliefert.

Nahimic 2 bietet einige Anpassungen für die Soundwiedergabe sowie eine Ingame Anzeige zur Bestimmung von Soundquellen (also quasi einen „Cheatmodus“ um die Quelle von Audiosignalen optisch genauer darzustellen).
Da bei aktuellen Mainboards, wie auch bei diesem hier, gerne die Soundqualität beworben und angepriesen wird und ich sehr wohl Wert auf einen guten Sound lege, möchte ich an dieser Stelle auch darüber berichten.
Der verwendete Realtek ALC892 Codec ist zwar nicht mehr der neuste, klingt aber gerade im Vergleich zu dem, was ich bisher an Onboard Audio gewöhnt war, doch recht gut. Über der Einstellung 24Bit bei 96kHz hatte ich allerdings teilweise Probleme mit Knistern bzw. kleinen Aussetzern, da scheint der Codec an seine Grenzen zu stoßen. Die maximal mögliche Einstellung ist bei 24 Bit mit einer Abtastrate von 192kHz.
In Kombination mit der Nahimic 2 Software werden zudem Features wie „Bass Boost“, „Treble Enhancer“, „Smart Loudness“, „Voice Clarity“, „Reverb“ sowie „Virtual Surround“ angeboten, welche jeweils auch noch einzeln konfigurierbar sind, von der jeweiligen Effektstärke her.
Ich persönlich bin zwar eher ein Fan von klarem Sound, wie er vom Ersteller vorgesehen wurde, gerade in Spielen können einige der Funktionen aber durchaus nützlich sein. Gerade in Kombination mit den vorhandenen Profilen für verschiedene Spieltypen und zusätzlich noch Musik, Film und Kommunikation.
Übertaktungspotential (mit meinem Ryzen 7 1700X)
Hier hat mich das Mainboard wirklich überrascht. Ich hatte zuvor ein ASUS Prime X370 Pro verbaut, welches eigentlich mit dem besseren Chipsatz daherkommt und man würde hier entsprechend die besseren Werte erwarten.
Jedoch waren bei dem B350 Tomahawk nicht nur die Spannungen beim Übertakten unter Last stabiler und fällt nicht zu stark ab, sondern die CPU lief sogar mit 3.9GHz stabil, wenn auch mit hohen Temperaturen im Bereich von 70-80°C Tdie und hohen Spannungen von 1.4V. Beim ASUS Board war da bei 3.85GHz Schluss. Mit dem Tomahawk würde mit entsprechender Kühlung evtl. sogar mehr gehen.
Auch mein RAM lief mit dem Tomahawk besser, als mit dem ASUS Prime X370 Pro, ich habe meine 32GB (2*16GB) dual ranked 3000MHz Corsair Vengeance RED (CMU32GX4M2C3000C15R) auf 2933MHz mit 18-20-20-20-38 und 1.35V zum Laufen bekommen. Das ASUS Board wollte zuletzt nur mit 2400MHz laufen.
Leider muss ich an dieser Stelle aber auch berichten, dass das Mainboard mit übertaktetem RAM Probleme beim Kaltstart hat. War der PC für eine kurze Zeit komplett aus oder wurde er vom Netz genommen, läuft der POST nicht durch und das BIOS wird zurückgesetzt.
Ich hoffe jedoch, dass hier mit dem neuen AGESA Update noch mehr drin sein wird.
Für den Preis und die „kleinere Version“ der Übertaktungschipsätze bin ich hier beim B350 Tomahawk aber wirklich positiv überrascht.
Fazit
Ich bin mit dem B350 Tomahawk auch im "Alltagstest" soweit zufrieden, das Mainboard läuft stabil, es gibt regelmäßig Updates und es wird aktiv an der RAM Kompatibilität gearbeitet.
Ich würde mir, wie anfangs erwähnt, mehr SATA Anschlüsse wünschen, mir gefällt dafür allerdings die Vielfalt und Positionierung der Anschlüsse, gerade was Lüfter Anschlüsse und RGB Anschlüsse angeht.
In Sachen Übertaktung hat mich das Mainboard positiv überrascht und läuft hier in meinem Fall stabiler als Mainboards mit X370 Chipsätzen der Konkurrenz und das mit weniger Phasen. Hier muss sich das Mainboard nicht verstecken (solange man damit evtl. nicht gerade Rekorde aufstellen will).
Zusätzlich zur guten Übertaktbarkeit ist hier auch die nicht angeklebte und damit leicht abzunehmende Backplate zu erwähnen, welche einem die passende Kühlung zur besseren Übertaktung auch leicht ermöglicht.
Die rote LED Beleuchtung ist zwar keine RGB Beleuchtung, das wäre in der Preiskategorie aber vermutlich auch zu viel verlangt. Ein RGB Header ist dafür sogar an Bord.
Die VR Tauglichkeit / Optimierung der USB 3.1 Anschlüsse und die mitgelieferte Nahimic 2 Audio Software sind hier für den ein oder anderen sicher auch ein Pluspunkt, wobei ich hier in Zukunft lieber wieder zu meiner dedizierten Soundkarte greifen werde, an diese kommt der Sound bisher doch noch nicht so ganz heran.
Das B350 Tomahawk gibt es im Preisvergleich für zum Zeitpunkt des Verfassens für um die 105€ und ist mit der gebotenen Ausstattung vergleichsweise günstig. Wenn die 4 SATA Anschlüsse ausreichen und nicht gerade eine RGB Beleuchtung benötigt wird, kann ich das Mainboard daher durchaus empfehlen. Ich hatte direkt aus "Gewohnheit" zum besten Chipsatz gegriffen, wobei das an sich bei den Ryzen Prozessoren gar nicht unbedingt nötig ist, was mir das B350 Tomahawk während dem Test gezeigt hat. Auch mit dem B350 Chipsatz lässt sich schon recht gut übertakten, lediglich an den Anschlüssen mangelt es gegenüber dem X370 Chipsatz ein wenig, dafür ist der Preis aber natürlich auch ein Stück geringer.
Wenn es zu meinem Test oder dem Mainboard Fragen geben sollte, beantworte ich die natürlich gerne
nachfolgend folgt mein Review des B350 Tomahawk Mainboards, welches ich im Rahmen der MSI Test IT 5.0 Aktion kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Ich werde auf folgende Punkte eingehen:
- Verpackung
- Lieferumfang
- Erster Eindruck + Anschlussmöglichkeiten
- Weitere (Softwareseitige) Features und Anwendungen
- Übertaktungspotential
Verpackung:
Die Verpackung des Mainboards ist auf der Vorderseite recht schlicht gehalten und hält hier nur die wichtigsten Informationen über den Sockel, den Chipsatz sowie den Namen des Mainboards bereit sowie Hinweise zur VR, Gaming und Übertaktungstauglichkeit.
Über dem Namen des Mainboards ist zudem passend zu dem Namen „Tomahawk“ eine Tomahawk Rakete abgebildet.
Auf der Rückseite der Packung befinden sich dann die näheren Informationen über die spezifischen Features des Mainboards, wie den verstärkten PCIe Slot, USB 3.1 Typ C, Debug LEDs, die Beleuchtung sowie den RGB Header mit App Steuerungsfunktion.
Öffnet man die Packung, kommt einem zunächst das Mainboard selbst, wie es sich gehört, in einer Antistatik Tüte entgegen. Unter dem Mainboard, verdeckt mit Pappkartons, befindet sich dann das weitere Zubehör sowie die Anleitung und die Installations-CD.



Lieferumfang:
Die Verpackung enthält natürlich das Mainboard selbst, eine IO-Blende, Handbücher, eine Info zur Installation von CPU Kühlern sowie RAM Slots, eine Installations-CD sowie 2 SATA Kabel, davon eines an einer Seite im 90° Winkel.
Der Lieferumfang ist hier zwar nicht Umfangreich, für die Preisklasse allerdings durchaus vollkommen ausreichend.

Erster Eindruck + Anschlussmöglichkeiten

Das Mainboard wirkt solide verarbeitet, das Design ist ansprechend. Mir gefällt hier besonders der Kühlkörper der Southbridge. Mir gefällt besonders der durchgängige schwarz/grau Metallic Look in Kombination mit den roten Streifen, da wurde Designtechnisch eine gute Arbeit geleistet.
Die Kühlung sieht zudem ausreichend dimensioniert aus, gerade im Bereich der Spannungswandler sowie der Southbridge.
Beim Anbringen des Lüfters ist mir zunächst positiv aufgefallen, dass die Backplate für den CPU Lüfter nicht fest angeklebt ist, wie es leider bei manchen Konkurrenzprodukten (zB meinem ASUS Prime X370 Pro) der Fall ist. Dadurch lässt sich ein größerer CPU Kühler mit eigener Backplate leichter anbringen.
Störend hingegen empfinde ich die Tatsache, dass die PCIe x1 Slots sich doch sehr nah an den beiden PCIe x16 Slots befinden. Da ich hierfür normalerweise 2 benutze (WLAN + Soundkarte), wird es da in Kombination mit einer 2 Slot Grafikkarte leider etwas eng. Hier hätte ich mir gewünscht, dass einer der PCIe x1 Slots den Platz mit einem der PCI Slots getauscht hätte.
Die restlichen Anschlussmöglichkeiten sind allerdings ausreichend und sinnvoll verteilt, gerade die 4 (4-Pin) Lüfteranschlüsse. An der Stelle auch noch ein Lob an MSI, 4 Gehäuselüfter Anschlüsse auf einem Mainboard dieser Preisklasse ist leider auch nicht selbstverständlich. Neben den normalen Lüfteranschlüssen gibt es auch zusätzlich einen Anschluss für einen 4-Pin Wasserpumpenlüfter.
Auch der RGB Header ist im Gegensatz zu manchen Konkurrenzprodukten nicht in der Nähe des CPU Sockels angebracht, sondern unten bei den restlichen IO Headern für USB, Front Panel usw. Dadurch lassen sich RGB Geräte leicht anschließen.
Eine interessante aber durchaus gute Anschlussmöglichkeit stellen zudem die Header für einen seriellen Anschluss sowie einen LPT Anschluss dar, wenn hier jemand entsprechend alte Geräte anschließen möchte oder einen Seriellen Anschluss benötigt, ist es schön, diese Möglichkeit direkt mitgeliefert zu haben.
Positiv sind mir, gerade in dem Preisbereich, die Diagnose LEDs aufgefallen. Hier sind für die einzelnen Fehlerquellen, wie CPU, DRAM, VGA, BOOT (für Boot Geräte) sowie GPU (integrierte GPU, ist in den aktuellen Ryzen CPUs natürlich nicht vorhanden) einzelne LEDs angebracht, welche bei Initialisierung sowie einem Fehler aufleuchten. Diese helfen bei der Diagnose von Startproblemen deutlich mehr als die teils nichtssagenden Piepsgeräusche des Lautsprechers.
Die weiteren vorhandenen Anschlüsse sind heute schon eher Standard, von den 2 USB 2 Headern über die 2 USB 3.1 Header, die 4 SATA Ports bis hin zu dem TPM Anschluss und dem M.2 Anschluss.
Bezüglich der SATA Ports hätte ich mir hier allerdings, wie bei einigen Produkten der Konkurrenz vorhanden, lieber 6 Ports gewünscht.
Mit 4 DDR4 RAM Slots und bis zu 64GB DDR4 RAM sollte die mögliche Speicherkapazität den meisten Nutzern zudem vollkommen ausreichen.
Auf der Rückseite des Mainboards befinden sich 2 „VR Ready“ USB 3.1 Gen1 Ports, ein „normaler“ USB 3 Gen1 Port, ein USB 3.1 Typ C Port, 2 USB 2.0 Ports, 6 Audioanschlüsse (über die Realtek Software konfigurierbar), 1 PS/2 Anschluss, Gigabit LAN sowie 3 Grafikanschlüsse in Form von DVI, VGA und HDMI (DisplayPort ist leider nicht vorhanden, mein Ryzen 7 hat allerdings auch keine Grafikeinheit).
Die Rückseitigen Anschlüsse sehen zudem zwar durch die Rot/Schwarz Kombi schick aus, jedoch ist aufgrund der von den herkömmlichen Standards abweichenden Farben schwerer ersichtlich, welcher Anschluss welcher ist, gerade bei den Audioanschlüssen. Das ist allerdings eher meckern auf hohem Niveau und die Farbgebung gehört natürlich auch zum Mainboard Design, welches mir, wie schon erwähnt, wirklich gut gefällt.
Zur Inbetriebnahme gehört natürlich für viele auch die Anleitung. Normalerweise würde ich hier nicht weiter drauf eingehen, aber: Das beigelegte Handbuch sowie die Schnellanleitung zur RAM und Lüftermontage sind meiner Meinung nach gut und hilfreich gestaltet, mit vielen hilfreichen Bildern und guten Beschriftungen. Hier habe ich definitiv schon schlechteres gesehen.
Die Beleuchtung des Mainboards ist, wie beworben, zwar nur Rot, kann aber immerhin angesteuert werden über die Mystic Light Anwendung.
UEFI

EZ Mode

Advanced Mode
Das UEFI ist von der Grundidee und der Navigation an sich recht einfach und schlüssig gestaltet und neben den „Standardfunktionen“ gibt es noch ein paar (mehr oder weniger) Sinnvolle Erweiterungen, wie zB das EZ Flash System zum updaten des UEFIs aus dem UEFI heraus, Memory-Z zum Auslesen von RAM Spezifikationen (inklusive XMP), A-XMP zur Verwendung von Intel XMP Profilen auf AMD Systemen und Memory Try-IT, zum schnellen Einstellen und ausprobieren von verschiedenen Frequenzen + Timings als Voreinstellung.

Profile können zudem entweder auf dem Mainboard selbst oder aber auf einem USB Speicher abgelegt werden. Beide Optionen können dann nach einem Reset geladen werden, was sich gerade bei der aktuellen RAM (In-)Kompatibilitätssituation bei den Ryzen Prozessoren als sehr praktisch erweist und viel Zeit spart. Allerdings hat bei mir das Laden der Profile teilweise die UEFI Bootreihenfolge nicht beibehalten.

Die Lüftersteuerung im UEFI ist einfach verwendbar und dennoch umfangreich. Es lassen sich die Lüfter hier Wahlweise per PWM oder über die Spannung per DC ansteuern.

Was mir allerdings im UEFI komisch vorkommt: Warum befinden sich die Einstellungen zu CPU Funktionen, wie z.B. der Virtualisierung oder SMT unter dem Bereich Übertaktung?
Ansonsten ist die Anordnung sowie der Umfang des UEFI meiner Meinung nach gut gelungen. Updates gibt es, zumindest aktuell, auch recht regelmäßig, was auch zeigt, dass daran gearbeitet wird.
Weitere (Softwareseitige) Features und Anwendungen

Zur Software gehört die Gaming App für verschiedene Leistungs und Kühlungsmodi, LED Einstellungen, OSD Informationen in Spielen, Augenschon Funktionen, Mauseinstellungen, Hotkey Einstellungen sowie die Option zum Ein- und Ausschalten des VR Modus. Die Gaming App bietet damit durchaus ein paar nützliche Funktionen mit. Die Einstellungen zur Beleuchtung sind hier leider nicht ganz so Umfangreich wie zB bei ASUS Aura, mag aber auch an den eingeschränkten Möglichkeiten mit einfarbigen sowie nur simultan ansteuerbaren LEDs liegen.

Dann gibt es da noch das Command Center zum Auslesen von Informationen und Sensoren und ändern der Lüftersteuerung sowie Übertaktungsmöglichkeiten.

Der Gaming LAN Manager ermöglicht die Priorisierung von bestimmten Anwendungen mit verschiedenen Profilen, zeigt den Datenverbrauch pro Anwendung an.

X-Boost dient anscheinend zum Beschleunigung von Zugriffen / dem Datentransfer auf Festplatten und USB Geräten, wie es dabei genau vorgeht oder was es da genau optimiert ist dabei leider ein wenig unklar.
Dazu gibt es noch die „Super Charger“ Anwendung zum schnelleren Aufladen von Apple Geräten sowie ein „MSI Smart Tool“ zur Erstellen von bootfähigen Windows Installationsmedien auf USB Sticks.
Zuletzt gibt es noch eine RAM Disk Software, welche bei mir leider mit übertaktetem RAM (evtl. in Kombination mit dem MSI Command Center) Probleme macht, daher habe ich diese zunächst nicht weiter getestet. Möglicherweise gibt es da in Zukunft weitere Updates.
Das Command Center in Zusammenspiel mit der RAMDisk braucht recht lange zum Starten und in Kombination mit RAM Übertaktung und/oder der Nutzung von XMP Profilen hatte ich das Problem, dass der MSI DDR Service sehr viel CPU Leistung benötigt hat ohne ersichtlichen Grund.
Ich finde es hier etwas schade, dass die Anwendungen so stark aufgeteilt sind, sodass man am Ende Funktionen suchen muss. So kann die Gaming App zB die LEDs ansteuern, was im Command Center allerdings anscheinend nicht geht.
Ich bleibe daher lieber nach wie vor dabei, Einstellungen bezüglich Übertaktung und Lüftern im UEFI vorzunehmen und die Apps vorerst aus dem Autostart zu nehmen. Einzig die Gaming App bietet mir hier aus meiner Sicht wirklich sinnvolle Vorteile.
Neben den MSI eigenen Software-Produkten wird zudem eine Version der Streaming Software X-Split sowie Nahimic 2 mitgeliefert.

Nahimic 2 bietet einige Anpassungen für die Soundwiedergabe sowie eine Ingame Anzeige zur Bestimmung von Soundquellen (also quasi einen „Cheatmodus“ um die Quelle von Audiosignalen optisch genauer darzustellen).
Da bei aktuellen Mainboards, wie auch bei diesem hier, gerne die Soundqualität beworben und angepriesen wird und ich sehr wohl Wert auf einen guten Sound lege, möchte ich an dieser Stelle auch darüber berichten.
Der verwendete Realtek ALC892 Codec ist zwar nicht mehr der neuste, klingt aber gerade im Vergleich zu dem, was ich bisher an Onboard Audio gewöhnt war, doch recht gut. Über der Einstellung 24Bit bei 96kHz hatte ich allerdings teilweise Probleme mit Knistern bzw. kleinen Aussetzern, da scheint der Codec an seine Grenzen zu stoßen. Die maximal mögliche Einstellung ist bei 24 Bit mit einer Abtastrate von 192kHz.
In Kombination mit der Nahimic 2 Software werden zudem Features wie „Bass Boost“, „Treble Enhancer“, „Smart Loudness“, „Voice Clarity“, „Reverb“ sowie „Virtual Surround“ angeboten, welche jeweils auch noch einzeln konfigurierbar sind, von der jeweiligen Effektstärke her.
Ich persönlich bin zwar eher ein Fan von klarem Sound, wie er vom Ersteller vorgesehen wurde, gerade in Spielen können einige der Funktionen aber durchaus nützlich sein. Gerade in Kombination mit den vorhandenen Profilen für verschiedene Spieltypen und zusätzlich noch Musik, Film und Kommunikation.
Übertaktungspotential (mit meinem Ryzen 7 1700X)
Hier hat mich das Mainboard wirklich überrascht. Ich hatte zuvor ein ASUS Prime X370 Pro verbaut, welches eigentlich mit dem besseren Chipsatz daherkommt und man würde hier entsprechend die besseren Werte erwarten.
Jedoch waren bei dem B350 Tomahawk nicht nur die Spannungen beim Übertakten unter Last stabiler und fällt nicht zu stark ab, sondern die CPU lief sogar mit 3.9GHz stabil, wenn auch mit hohen Temperaturen im Bereich von 70-80°C Tdie und hohen Spannungen von 1.4V. Beim ASUS Board war da bei 3.85GHz Schluss. Mit dem Tomahawk würde mit entsprechender Kühlung evtl. sogar mehr gehen.
Auch mein RAM lief mit dem Tomahawk besser, als mit dem ASUS Prime X370 Pro, ich habe meine 32GB (2*16GB) dual ranked 3000MHz Corsair Vengeance RED (CMU32GX4M2C3000C15R) auf 2933MHz mit 18-20-20-20-38 und 1.35V zum Laufen bekommen. Das ASUS Board wollte zuletzt nur mit 2400MHz laufen.
Leider muss ich an dieser Stelle aber auch berichten, dass das Mainboard mit übertaktetem RAM Probleme beim Kaltstart hat. War der PC für eine kurze Zeit komplett aus oder wurde er vom Netz genommen, läuft der POST nicht durch und das BIOS wird zurückgesetzt.
Ich hoffe jedoch, dass hier mit dem neuen AGESA Update noch mehr drin sein wird.
Für den Preis und die „kleinere Version“ der Übertaktungschipsätze bin ich hier beim B350 Tomahawk aber wirklich positiv überrascht.
Fazit
Ich bin mit dem B350 Tomahawk auch im "Alltagstest" soweit zufrieden, das Mainboard läuft stabil, es gibt regelmäßig Updates und es wird aktiv an der RAM Kompatibilität gearbeitet.
Ich würde mir, wie anfangs erwähnt, mehr SATA Anschlüsse wünschen, mir gefällt dafür allerdings die Vielfalt und Positionierung der Anschlüsse, gerade was Lüfter Anschlüsse und RGB Anschlüsse angeht.
In Sachen Übertaktung hat mich das Mainboard positiv überrascht und läuft hier in meinem Fall stabiler als Mainboards mit X370 Chipsätzen der Konkurrenz und das mit weniger Phasen. Hier muss sich das Mainboard nicht verstecken (solange man damit evtl. nicht gerade Rekorde aufstellen will).
Zusätzlich zur guten Übertaktbarkeit ist hier auch die nicht angeklebte und damit leicht abzunehmende Backplate zu erwähnen, welche einem die passende Kühlung zur besseren Übertaktung auch leicht ermöglicht.
Die rote LED Beleuchtung ist zwar keine RGB Beleuchtung, das wäre in der Preiskategorie aber vermutlich auch zu viel verlangt. Ein RGB Header ist dafür sogar an Bord.
Die VR Tauglichkeit / Optimierung der USB 3.1 Anschlüsse und die mitgelieferte Nahimic 2 Audio Software sind hier für den ein oder anderen sicher auch ein Pluspunkt, wobei ich hier in Zukunft lieber wieder zu meiner dedizierten Soundkarte greifen werde, an diese kommt der Sound bisher doch noch nicht so ganz heran.
Das B350 Tomahawk gibt es im Preisvergleich für zum Zeitpunkt des Verfassens für um die 105€ und ist mit der gebotenen Ausstattung vergleichsweise günstig. Wenn die 4 SATA Anschlüsse ausreichen und nicht gerade eine RGB Beleuchtung benötigt wird, kann ich das Mainboard daher durchaus empfehlen. Ich hatte direkt aus "Gewohnheit" zum besten Chipsatz gegriffen, wobei das an sich bei den Ryzen Prozessoren gar nicht unbedingt nötig ist, was mir das B350 Tomahawk während dem Test gezeigt hat. Auch mit dem B350 Chipsatz lässt sich schon recht gut übertakten, lediglich an den Anschlüssen mangelt es gegenüber dem X370 Chipsatz ein wenig, dafür ist der Preis aber natürlich auch ein Stück geringer.
Wenn es zu meinem Test oder dem Mainboard Fragen geben sollte, beantworte ich die natürlich gerne
