[User-Review] Kurz-Review: Asrock N7AD-SLI

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Kurz-Review: Asrock N7AD-SLI

In diesem Kurzreview möchte ich euch meine Erfahrungen mit der neuen Asrock-Platine „N7AD-SLI“ mitteilen. Direkt vorweg: Ich habe das Mainboard nach 3 Tagen zurückgegeben und umgetauscht, warum, erfahrt ihr im Folgenden.

Hersteller-Link: Asrock N7AD-SLI
Geizhals-Link: Asrock N7AD-SLI

asrockn7adsli6415.jpg


1.0: Technische Daten:

Prozessor

- LGA 775 for Intel Core 2 Extreme / Core 2 Quad / Core 2 Duo / Pentium Dual Core / Celeron Dual Core / Celeron
- Supports Penryn Quad Core Yorkfield and Dual Core Wolfdale processors
- Supports FSB1600/1333/1066/800/533 MHz
- Supports Hyper-Threading Technology
- Supports Untied Overclocking Technology
- Supports EM64T CPU

Chipset

- NVIDIA nForce 740i SLI
- SLI-Support
- Ab BIOS 1.20 Crossfire-Support

Memory

- Dual Channel DDR2 memory technology
- 4 x DDR2 DIMM slots
- Supports DDR2 800/667 non-ECC, un-buffered memory
- Maximum capacity of system memory: 16GB

BIOS

- 8Mb AMI BIOS
- AMI Legal BIOS
- Supports "Plug and Play"
- ACPI 1.1 Compliance Wake Up Events
- Supports jumperfree
- SMBIOS 2.3.1 Support
- CPU, DRAM, NB, VTT Voltage Multi-adjustment
- Supports Smart BIOS

Audio

- 7.1 CH Windows Vista Premium Level HD Audio with Content Protection
- DAC with 110dB dynamic range (ALC890 Audio Codec)

LAN

- Gigabit LAN 10/100/1000 Mb/s
- Giga PHY RTL8211CL
- Supports Wake-On-LAN

Features:

- ASRock OC Tuner
- Intelligent Energy Saver
- Instant Boot
- Hybrid Booster:
- CPU Frequency Stepless Control
- ASRock U-COP
- Boot Failure Guard (B.F.G.)

Formfaktor
- ATX Form Factor: 12.0-in x 8.2-in, 30.5 cm x 20.8 cm
- All Solid Capacitor design (100% Japan-made high-quality Conductive Polymer Capacitors)

Wenn man sich die technischen Daten durchließt, fällt einem natürlich als erstes die SLI & Crossfire-Fähigkeit auf. Mit einem BIOS-Hack hat es Asrock geschafft, sowohl SLI als auch Crossfire auf einer Platine mit Nvidia-Chipsatz zu ermöglichen.
Dies war auch einer der Gründe, wieso ich mich zuerst für dieses Mainboard entschieden habe, da ich zeitweise mit einer Multi-GPU Lösung liebäugelte.
Aber zur Vorgeschichte im Folgenden mehr:


1.1: Vorgeschichte, Kaufgrund & Testsystem:


Nachdem vor etwas mehr als einem Monat mein Gigabyte GA-P35-DS4 kaputtging, musste zwangsläufig etwas Neues her.
Meine Wahl fiel dann, nachdem mein erster Kauf aufgrund einiger Probleme im Marktplatz leider nichts ergab ( dem Problem wurde mittlerweile allerdings beigelegt ) aufgrund des günstigen Preises von 89€, der SLI/Crossfire-Fähigkeit und der Verfügbarkeit in einem Laden meiner Nähe auf das Asrock N7AD-SLI.


Mein Testsystem war dabei das folgende:

CPU: Intel Core 2 Quad Q9300 / 4x 2500 Mhz / FSB 333 @ Xigmatek HDT-S1283 @ TR Bolt Kit
RAM: 2x 2048 MB DDR2-800 G.Skill CL5
Grafikkarte: Gainward BLISS GeForce 9800GTX+ 512 MB @ Scythe Musashi @ 5 Volt
Soundkarte: Auzentech X-Fi Prelude
Festplatte: Samsung HD103UJ SATA2 1TB
DVD-Brenner: Samsung SATA
Netzteil: be quiet! Straight Power 550 Watt
Gehäuse: CM CM-690

1.2: Ersteindruck, Montage und Installation

Beim ersten Auspacken fällt einerseits das magere Zubehör auf ( nur 2 DIE-Kabel und 2 SATA-Kabel liegen im Karton ), andererseits sind auch auf den ersten Blick ein paar Designmängel offensichtlich.
Die USB-Frontanschlüsse liegen direkt am Chipsatz beim CPU-Sockel, der Floppy-Anschluss liegt an der Unterseite des Boards und der CPU-Sockel liegt sehr weit oben.

Auch springt der für einen Nvidia-Chipsatz sehr kleine Kühler ins Auge, aber dazu später mehr.

Nach anfänglichen Bedenken bezüglich des relativ großen CPU-Kühlers ließ sich dieser einwandfrei installieren und kollidierte in keinster Weise mit irgendwelchen Komponenten auf dem Mainboard.
Auch der Einbau des RAMs und der Grafikkarte waren unproblematisch.
Selbst mit dem Langen Scythe VGA-Kühler wird kein SATA-Anschluss blockiert.

Aufgrund der ungünstigen Platzierung der USB-Header und des Floppy-Anschlusses muss man einige störende Kabel über das Board spannen, wer den hinteren ESATA-Anschluss an rückwärtigen Anschlusspanel nutzen möchte, muss weiterhin ein SATA-Kabel quer über das Board verlegen.

Der Einbau ist alles in allem trotzdem als unproblematisch zu beschreiben, alle Komponenten passten ohne größere Probleme in den Tower.

Beim ersten Anschalten fällt die lange Zeitspanne auf, welche das Board benötigt, um ein Bild auf den Monitor zu bringen. Nach dem Druck auf den Power-Knopf vergehen mindestens 6 Sekunden, bis das BIOS der Grafikkarte auf den Bildschirm gepostet wird.
Es vergehen dann weitere 5 Sekunden, bis der RAM vollständig erkannt wurde und nochmals weitere 3 Sekunden, bis Festplatte und DVD-Brenner initialisiert sind.
Man wartet also in der Regel mindestens 14 Sekunden, bis der eigentliche Start des Betriebssystem beginnt, was meiner Meinung nach schlicht und ergreifend zu lang ist, da beispielsweise das vorherige Gigabyte-Mainboard den POST innerhalb von ~5 Sekunden abgewickelt hat.

Die Windows- und Treiberinstallation verlief problemlos und in gewohnter Geschwindigkeit.
Zum Test wurde Windows XP Professional SP3 32 bit verwendet.

1.3: Betrieb, Benchmarks, Overclocking und Spielgefühl:


An dieser Stelle ist ein in meinem Fall reproduzierbares Problem des Mainboards zu nennen, welches meiner Meinung nach mit dem LAN-Chip zusammenhängt. Wenn man sich in Windows einloggt, werden alle Autostart-Programme abgearbeitet, bis es an die Initialisierung des LAN-Controllers geht.
An diesem Punkt bleibt das System ca. 50 Sekunden einfach stehen, man kann zwar Symbole anklicken, es passiert aber nichts weiter, es wird nichts geladen und man kann keine weiteren Knöpfe betätigen.
Nach besagten 50 Sekunden erscheint das Netzwerk-Symbol im System-Tray und alles, was man in der Wartezeit angeklickt hat, startet sich auf einmal direkt hintereinander.

Dieses Fehlverhalten ist auf Dauer extrem nervig und war in meinem Falle weder durch Treiberwechsel noch durch De- und Installation verschiedener Software zu beheben ( z.B. Antivirus ).

Die Benchmarks lagen auf durchschnittlichem Niveau, wobei ich hier sagen muss, dass das System mit dem Asrock-Mainboard im 3DMark reproduzierbar ein paar Punkte weniger bekommt ( 1000 Punkte weniger im 3DMark 2001, ~300 Punkte weniger im 3DMark 2006 ) als mir dem vorher verbauten Gigabyte P35-Mainboard.

Der subjektive Spieleindruck ist von mir als durchgehend negativ zu beschreiben.
Viele Spiele zeigen in bestimmten Abschnitten ein seltsames Stocken, obwohl genug FPS vorhanden sind. Dieser Fehler kann ebenfalls sehr nervig sein, besonders Call of Duty 5 ruckelte in weitläufigen Außenszenarien trotz 45 fps sehr deutlich, vergleichbar mit Mikrorucklern bei SLI / Crossfire-Systemen.

Dieser Fehler geht in Meinem Fall vermutlich auf eine ungünstige Kombination von Hardware / Software und Treibern zurück, ich hoffe, dass dieser Fehler mit diesem Mainboard nicht in jedem System auftritt, dies wäre ein KO-Kriterium.

Der wahre Grund, wieso ich mich mit dem oben beschriebenen Ruckel-Problem nicht weiter befasst habe und das Board umgetauscht habe, ist allerdings die Chipsatztemperatur.
Auf diese wurde ich aufmerksam, als ich Everest Ultimate Edition startete und diese 125°C (!!) im Leerlauf für die Northbridge (MCP) angab.
Diesen Wert konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen und packte ohne viel nachzudenken an den Chipsatzkühler. Das war eine denkbar schlechte Idee :fresse:
Das direkte Ergebnis war ein stechender Schmerz in den Fingern, welche ich mir innerhalb von Sekundenbruchteilen an dem unvorstellbar heißen Chipsatzkühler verbrannte.

Man sagt ja im Allgemeinen, dass man eine 60° heiße Oberfläche im Regelfall noch grade so anfassen kann. Wenn diese Behauptung auch nur ansatzweise stimmt, war die ausgelesene Temperatur definitiv richtig.
Es reichte ein kurzes Antippen des Kühlers, um sich zu verbrennen, ich habe noch nie einen so heißen Kühler in Verbindung mit PC-Komponenten erlebt.

Es ist zwar bekannt, dass Nvidia-Chipsätze sehr heiß werden, ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Temperatur auf Dauer nicht zu einem Defekt des Chipsatzes führt.
Der Kühler des Mainboard ist für einen derartigen Chipsatz definitiv unterdimensioniert.

Noch ein Wort zum Overclocking:

Entsprechende Optionen sind im BIOS zwar vorhanden, Spannungen und Referenztakte können Asrock-untypisch in feinen Schritten verändert werden, allerdings liefen, vermutlich auch wegen der Chipsatztemperatur, nicht einmal 400 Mhz FSB stabil.
Diese waren auch mit entsprechend entschärften Timings nicht stabil ans Laufen zu bekommen.
Weiterhin ließ sich auf der Arbeitsspeicher nicht mit den bekannten Werten vom Gigabyte-Board betreiben.

Zur Information: Auf dem Gigabyte-Mainboard waren 427Mhz FSB ( 3200 Mhz CPU-Takt ) ohne Spannungserhöhung des Chipsatzes und der CPU möglich, der Arbeitsspeicher lief gleichzeitig mit DDR2-1066 CL 5-7-7-15 mit 1,85 Volt.

1.4: Fazit:
Aufgrund der oben genannten Probleme kann ich das Mainboard leider nicht empfehlen. Es gibt definitiv positive Punkte wie den billigen Preis und den aktuellen Chipsatz, allerdings überwiegen die negativen Aspekte, welche ich hier noch mal gegenüberstellen möchte:

Positiv
- Günstiger Preis
- Aktueller Chipsatz
- SLI & Crossfire-Support
- PCIe 2.0

Negativ
- Extrem hohe Temperatur
- Layout-Mängel
- Kaum OC-tauglich
- Lange POST-Dauer
- Spärliches Zubehör
- LAN-Start-Problem ( s. Text )
- CPU-Sockel weit oben
 
Zuletzt bearbeitet:
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An diesem Punkt bleibt das System ca. 50 Sekunden einfach stehen, man kann zwar Symbole anklicken, es passiert aber nichts weiter, es wird nichts geladen und man kann keine weiteren Knöpfe betätigen.

Hättest du dem Lanchip ne feste IP gegeben, wäre das Problem gelöst gewesen, das hat absolut nichts mit dem Board zu tun. Das ist ne Einstellungssache, also deine Aufgabe als User.

Dass das Board lange zum Booten braucht ist sicher auch nicht der Regelfall.

Lies dir mal andere Reviews zu dem Board durch, die haben das Board teilweise nicht nur ein paar Tage, sondern wochenlang getestet. Und bei denen war nichts dergleichen.

Ergo lief bei dir etwas anderes schief.

Was mit deinem Review conform geht ist der heiße Chipsatz und die leichten Performanceschwächen.

Dazu kann ich dir dieses Review ans Herz legen (insbesondere auch den OC Teil):

http://www.pctreiber.net/artikel/39-mainboardschipsaetze/356-asrock-n7ad-sli

Insgesamt kann man zu deinem Review sagen, dass es zwar nicht schlecht, aber sehr subjektiv ist und wenn dein PC Wissen etwas umfangreicher wäre, wäre es auch nicht so negativ ausgefallen.
 
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Hättest du dem Lanchip ne feste IP gegeben, wäre das Problem gelöst gewesen, das hat absolut nichts mit dem Board zu tun. Das ist ne Einstellungssache, also deine Aufgabe als User.

Sowohl das vorher verbaute Gigabyte-Mainboard, als auch das Board was ich jetzt im PC habe, haben das Problem beide nicht, trotz DHCP.

Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist auch albern, das eine ist ein Intel Chipsatz, der für seine hohe Übertaktbarkeit bekannt ist, das andere ein nForce Chipsatz, der nicht grade für Übertaktbarkeit bekannt ist.

Das der Intel-Chipsatz sich besser zum übertakten eignet ist mir klar, ich habe das Übertakten aber in die Wertung mit einbezogen, da Asrock a) mit Übertaktungsfunktionen wirbt und b) auch NForce Chipsätze heutzutage quasi alle FSb 400 schaffen.
 
Sowohl das vorher verbaute Gigabyte-Mainboard, als auch das Board was ich jetzt im PC habe, haben das Problem beide nicht, trotz DHCP.

Ändert nichts an der Tatsache, dass es nichts mit dem Board zu tun hat. Und ein normales Phänomen ist. Wenn dem Board automatisch ne IP durch DHCP zugewiesen wird, sollte es allerdings nicht passieren. Dann lag es wohl doch an etwas anderem, was die Delays bei dir verursacht hat. Vielleicht hattest du einfach ein Montagsboard erwischt. Oder es kam mit einer deiner Komponenten nicht so klar, beides würde auch die Delays beim Booten erklären.

a) mit Übertaktungsfunktionen wirbt und b) auch NForce Chipsätze heutzutage quasi alle FSb 400 schaffen.

Bei PCTreiber (siese Link oben) haben die 485MHz FSB mit einem E8200 erreicht. Das ist zwar ein DualCore, aber trotzdem deutet es darauf hin dass bei deinem Board etwas im argen lag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich kenne auch genug Leute die die IP per DHCP vergeben bekommen und alle diese Probleme nicht haben. Ich selber hatte das Problem bisher auch mit keinem einzigen Mainboard was ich jemals bessen habe.

Ich hatte mir den Test vor dem Kauf auch durchgelesen, daher hat mich das OC-Potential auch so enttäuscht.
 
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