[User-Review] 4 Ram Wasserkühler im Test

Hexcode

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Moin,
"Und täglich grüßt das Murmeltier", so oder so ähnlich könnte man dieses Review bezeichnen ;)
In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit 4 verschiedenen Ram-Kühlern beschäftigt. Darunter je ein Pendant von Mips, Aqua Computer, Phobya und Koolance.
Diese Kühler wurden von mir in diversen verschiedenen Richtungen getestet, dazu zählen Montage, Lieferumfang, Verarbeitung, Durchfluss und Kühlleistung.

Wie in jedem meiner Reviews kommen wir erst zur Produktvorstellung.

Produktvorstellung

Aquacomputer ramplex RAM-Kühler copper edition
Lieferumfang: Zum Lieferumfang des Kühlers von Aquacomputer gehören vier Wärmeleitbleche, diese dienen dazu zwei Speichermodule am Kühler befestigen zu können. Am Kühler können je nach Abstand der Speicherbänke bis zu drei Paare der Wärmeleitbleche angebracht werden, um so bis zu drei Speichermodule kühlen zu können.
Wärmeleitpads sucht man leider vergebens, so dass man entweder zur Montage ohne Pads greifen muss oder sich zusätzlich pro Leitblech ein Wärmeleitpad kaufen muss. Positiv fällt allerdings auf, dass alle benötigten Werkzeuge z.b. ein passender Inbusschlüssel im Paket waren.

Verarbeitung: Die Verarbeitung ist wie bei AquaComputer üblich sehr hoch. Die Oberfläche des Kühlerbodens kann nahezu als Spiegel benutzt werden. Das POM sieht qualitativ sehr hochwertig aus und verleiht dem Kühler in Verbindung mit dem Kupfer ein optisch sehr edles Aussehen. Der einzige negative Aspekt ist, dass das Logo von AquaComputer leicht unsauber in die obere Edelstahlblende gelastert wurde.

Montage: Zur Montage der Speichermodule am Kühler muss man die Wärmeleitbleche, vorher, von unten an den Kühler schrauben. Dies gestaltet sich auf Grund dessen, dass man die Leitbleche genau auf die Speicherbreite + Wärmeleitpad und auf den Abstand der Speicherbänke anpassen muss, anfangs sehr schwer. So benötigte ich für die ersten zwei Module fast 30 Minuten, die beiden anderen Module konnte ich allerdings in der Hälfte der Zeit installieren. Positiv an der Montage war allerdings, dass dies der einzige Kühler im Testfeld war, der mit einer Anleitung ausgestattet war, trotz dass diese recht unverständlich war...

Montagezeit bei 4 Modulen: ~45min

Impressionen:


Koolance RAM-33
Lieferumfang: Im Lieferumfang des Koolance Ram-Kühlers befindet sich lediglich der Kühler selbst und ein Wärmeleitpad. Dieses Wärmeleitpad ist auf einer Seite mit einer Stoffähnlichen Oberfläche beschichtet, so dass man später das RAM-Modul ohne Probleme in den Kühler schieben kann, mit einem normalen Pad funktionierte das nicht.

Verarbeitung: Der Kühler sieht optisch sehr ansprechend aus. Die Nickelschicht macht auf den ersten Blick auch einen sehr guten Eindruck, schiebt man allerdings ein Speichermodul in den Kühler, kann es dazu kommen das teilweise Nickel"fetzen" wie Lackabplatzer aus dem Kühler kommen. Dies ist allerdings kein großer Mangel, da nur die Nickelschicht in der Innenseite betroffen ist, somit liegen diese Abplatzer nicht im Sichtbereich.

Montage: Zur Montage muss man einfach das Wärmeleitpad auf eine Seite des Rams kleben. Anschließend kann man dann vorsichtig den Speicher von unten in den Kühler schieben. Eine Seite des Rams bleibt dabei ohne Pad und liegt direkt am Kühler am.

Montagezeit bei 4 Modulen: ~10min

Impressionen:

Phobya RAM-Kühler U-Cool - Black
Lieferumfang: Der Kühler kommt in einer simplen Plastikverpackung ohne viel Schnickschnack. Schraubt man den Kühler auseinander sieht man direkt die aufgebrachten Wärmeleitpads und eine Schaumstoffmatte, diese dient dazu, dass man den Kühler auch mit Speichermodulen benutzen kann, die nur auf einer Seite mit Bausteinen bestückt sind.

Verarbeitung: Die Verarbeitung des Kühlers ist als sehr hochwertig anzusehen. Der Lack ist sehr kratzfest und es gibt keine scharfen Kanten oder Ecken.

Montage: Zur Montage muss man nur die drei Schrauben auf der einen Seite des Kühler entfernen um diese Seite des Kühlers zu entfernen. Anschließend muss man von den bereits aufgebrachten Wärmeleitpads die Folie entfernen, das Speichermodul zwischen die Kühlerteile legen und die oben genannten Schrauben wieder fest ziehen. Diesen Kühler muss man nicht unbedingt in den Wasserkühlungskreislauf einbinden, da er durch die an der Oberseite angebrachten Kühllamellen auch passiv genutzt werden kann.

Montagezeit bei 4 Modulen: ~8min

Impressionen:


MIPS RAM Kühler 5 incl. 3 RAM Module Nickel POM Limited Edition
Lieferumfang: Der Kühler wird mit diversen Zubehör geliefert. Darunter drei Wärmeleitbleche (1 je Modul), zwei Inbusschlüssel, zwei Verlängerungen um auch Anschlüsse mit langen Gewinden installieren zu können. Der Kühler an sich setzt sich ähnlich wie der Kühler von AquaComputer aus einem Kühler und den Blechen zusammen die an diesen geschraubt werden.

Verarbeitung: Wie bei Mips üblich, erstrahlt der Kühler in überragender Qualität, die Nickelschicht sieht sehr ansprechend aus. Das POM ist top verarbeitet und alles ist sehr kratzfest.

Montage: Die Montage verläuft trotz der ähnlichen Bauweise der Kühler, beim Mips deutlich einfacher als beim AquaComputer-Kühler. Einfach die drei Schrauben an den Wärmeleitblechen etwas lockern, das Speichermodul zwischen die beiden "Backen" der Bleche stecken und die Schrauben wieder fest ziehen. Anschließend alle Module in die Speicherbänke stecken und den eigentlichen Kühler von oben auf die Module schrauben, so hat man direkt den optimalen Abstand der Bleche zueinander und muss diese nicht selber ermitteln.

Montagezeit bei 4 Modulen: ~15min

Impressionen:


Test:
Kommen wir nun als nächstes zum Test. Bei jeder Kühlerkonfiguration wurden Durchflusswerte gemessen. Bei jedem Kühler wurden außen am Kühlbleche Temperatursensoren angebracht um dort die Temperatur zu messen.
Hat die Temperatur dort einen ähnlichen Wert wie die Wassertemperatur, kann man von einer guten Wärmeübertragung auf den Kühler, also das Wasser ausgehen.
Im Test wurden die Kühler mit DDR2 Speichermodulen des Unternehmens Exceleram getestet (Typenbezeichnung: E20102A).
Standardmäßig laufen diese Rams bei 1,8V mit Timings von 5-5-5-18 bei 800mhz, im Test wurden Spannungen von 2,2V an die Module angelegt bei leicht verschärften Timings von 5-5-5-12 und einem Takt von 980mhz. Diese Spannungen/Timings und Takt konnten ohne die Wasserkühler NICHT erreicht werden, da die Speicherbausteine dann zu warm wurden und das System daraufhin nicht mehr stabil lauffähig war.


Als Testsystem kam wie immer mein normaler Wasserkühlungskreislauf zum Einsatz:
150er AGB -> 250er AGB -> 2x Laing D5 @ EK-Dual-Top -> jeweiliger RAM-Kühler -> Phobya CPU-Kühler -> Mips spawa-Kühler -> Mips Northbridge Kühler -> EKWB Kühler für GTX260 -> Mips Southbridge-Kühler -> Aquacomputer Filter -> Durchflusssensor -> 1. 560er Radiator -> 2. 560er Radiator -> Phobya Nova 1080 -> 150er AGB

Testergebnisse:


~Durchfluss~
Ohne jeglichen Kühler erreicht der oben genannte Kreislauf 100l/h. Vergleicht man die Durchflusswerte fällt auf, das der Phobya RAM-Kühler den geringsten Durchfluss erreichte.
Dies liegt vermutlich daran, dass er nur 8mm Tüllen hat und somit den Durchmesser der sonst bei 13/10mm im ganzen Kreislauf läge massiv einschränkt. Leider konnte man den Kühler nicht so weit öffnen, dass man gesehen hätte wie breit der innere Kanal ist.
Am besten schnitt der Mips-Kühler ab, was vermutlich daran liegt, dass es ähnlich wie beim Aquacomputer-Kühler, ein simpler Kanal-Kühler mit breitem Durchflusskanal ist.

~Temperatur~
Die Temperaturen wurden jeweils am Kühlblech des Kühlers gemessen, also an der Außenseite des Kühlers. Auf der Innenseite befanden sich direkt gegenüber die Speichermodule.
Zu beachten sind nur die Delta-Werte, da die Wassertemperatur unterschiedlich hoch war (wurde an mehreren Tagen verteilt gemessen).
Auffällig ist, dass die Kühler die direkt vom Wasser umflossen werden die besten Ergebnisse erreichten (Phobya & Koolance). Beim Koolance sah es rein optisch so aus, dass das Wasser fast bis zum Ram-Modul hinunterfließen konnte.
Die Verlierer sind der Mips und der Aquacomputer Kühler, wobei bei letzterem wohl die zu geringe Wärmeübertragungsfläche der einzelnen Kühlerbleche an dem hohen Temperaturunterschied zwischen Wasser und Ram schuld waren.

Fazit:
In diesem Fall wollen wir pro und kontra jedes einzelnen Kühlers auflisten:

Aquacomputer ramplex RAM-Kühler copper edition
Preis um 4 Speichermodule kühlen zu können: 77,78€ zzgl. Wärmeleitpads = 2 Kühler benötigt, 8 Wärmeleitpads
pro
- bis zu 3 Speichermodule mit einem Kühler
- bremst den Durchfluss nicht zu stark
- gute Verarbeitungsqualität
- Werkzeug und Installationsanweisung im Lieferumfang
(-Man kann die Wärmleitbleche auch so montieren, dass der Original-Heatspreader des Rams nicht demontiert werden muss, stellt sich allerdings eher als suboptimale Lösung dar)

kontra
- knifflige Installation, trotz Installationsanleitung
- "schlechte" Kühlwirkung auf den Ram

Koolance RAM-33
Preis um 4 Speichermodule kühlen zu können: 139,96 € = 4 Kühler benötigt
pro
- einfache Installation
- bremst den Durchfluss kaum
- noch gute Verarbeitungsqualität
- kein Werkzeug benötigt
- Wärmeleitpad im Lieferumfang

kontra
- nur ein Speichermodul pro Kühler
- nur einseitig mit Wärmeleitpad

MIPS RAM Kühler 5 incl. 3 RAM Module Nickel POM Limited Edition
Preis um 4 Speichermodule kühlen zu können: 95,8€ = 1 Kühler benötigt, ein zusätzliches Wärmeleitblech
pro
- einfache Installation
- bremst den Durchfluss kaum
- überragende Verarbeitungsqualität
- Werkzeug im Lieferumgang
- kein Wärmeleitpad benötigt
- bis zu 4 Speichermodule an einem Kühler
- für diverse Speicher der Firmen Mushkin und Corsair (Dominator) ist es nicht nötig die standard Wärmeleitbleche zu entfernen, man kann den Kühler einfach auf diese Rams schrauben

Phobya RAM-Kühler U-Cool - Black
Preis um 4 Speichermodule kühlen zu können: 79,96 € = 4 Kühler benötigt
pro
- einfache Installation
- gute Verarbeitungsqualität
- Wärmeleitpad im Lieferumfang
- Speicher wird direkt vom Wasser umspült

kontra
- nur ein Speichermodul pro Kühler
- bremst den Durchfluss stark
- benötigtes Werkzeug nicht im Lieferumfang (Schraubenzieher kreuz)
- keine genormten Anschlussgewinde (G1/4, G1/8 etc.) -> nur 8mm Tüllen montiert

Letztendlich bleibt es jedem, wie fast immer im Wakü-Bereich, selbst überlassen, welche Produkte er nutzen möchte. Gerade die RAM-Kühler sind wohl eher als Optik-Objekt zu betrachten, da RAMs im Standard-Betrieb nicht sonderlich warm werden sollten. Will man allerdings höhere Taktraten mit mehr Spannung erreichen ist auch eine gute Kühlung des Rams nötig. Mittelt man die oben ermittelten Ergebnisse (Durchfluss / Temperatur) liegen der Mips kühler und der Koolance-Kühler auf einem ähnlichen Niveau. Geht man allerdings dann zusätzlich noch mit Qualität und Preis an das Ergebnis ran, zeigt sich das der Mips-Kühler wirtschaftlich mehr Sinn macht als die 4 einzelnen Koolance-Kühler.

Danksagung:
Mein Dank geht diesmal an Aquatuning.de für die Bereitstellung der Testkühler und den sonstigen benötigten Materialien, vielen Dank für diese Erstklassige Zusammenarbeit mit euch ;)
Und dann geht mein Dank diesmal erstmals in einem meiner Reviews an Exceleram, vielen Dank für die Bereitstellung der 4 Speichermodule. Die Module waren optimal für diesen Test geeignet, da sie sich gut Takten ließen und zudem kein Heatspreader erst mühselig entfernt werden musste. Vielen Dank an euch ;)

Also posted on Script-Base.eu - Reviews, Casemodding & Co by Sebastian Ludwigs
 
Zuletzt bearbeitet:
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Echt krass welchen Einfluss die "kleinen Anschlüsse" des Phoby-Kühlers auf den Durchfluss haben. Da würde ich als Con die mögliche Inkompatibilität verschiedener Schlauchgrößen noch mit anführen.
 
Standardmäßig laufen diese Rams bei 1,8V mit Timings von 5-5-5-18 bei 800mhz, im Test wurden Spannungen von 2,2V an die Module angelegt bei leicht verschärften Timings von 5-5-5-18 und einem Takt von 980mhz.
Ich glaub bei den verschäften Timings ist dir ein Fehler unterlaufen. Den die sind gleich den Standardtimings.
 
Bei den Mips Modell sollte man eventuell erwähnen das es für Corsair Dominator u Muskin Black Ascent Module eine Spezial Edition gibt die keine zusätzlichen Wärmeleitbleche benötigt;)

Einfach Module anschrauben fertig
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das nur beim AC der Fall ist, aber diesen kann man laut Produktbeschreibung sowohl für Module mit als auch für Module ohne Heatspreader nutzen.
Für den einen oder anderen, der es scheut, den HS von teurem Speicher aufgrund von Garantieverlust abzumachen, wird das sicherlich auch ein "Pro" für den AC-Kühler darstellen.
Gruß
Miko
 
Aber ehrlich? Die Alu-Bleche drücken dann auf den Heatspreader... das kann keine optimale Wärmeübertragung geben ;)
 
Überzeugt bin ich von der Lösung auch nicht, jedoch stellt es imo ein Feature dar, was für den einen oder anderen interessant sein könnte und damit ggf. auch zu den Pros gezählt werden sollte.
Zu der Frage ob man vernünftige Kühlungswerte erreicht würde ich ja sagen probier es aus, schließlich hast Du die Kühler ja da und einen RAM mit HS wirst Du wohl auch in Deinem Fundus haben; allerdings fällt mir auch nichts ein, wie man das sinnvoll testen sollte oder könnte.
Selbst verwende ich den MIPS in der angesprochenen Corsair-Edition. Bin mit dem - im erster Linie optisch - sehr zufrieden.
Gruß
Miko

Was aber natürlich auch gesagt werden muss:
Schöner Test, vielen Dank für Deine Mühe!
 
RAM mit HS wirst Du wohl auch in Deinem Fundus haben
Welchem Fundus? Sowas hab ich nicht im Fundus... da hab ich nur nen kleines Wakü-Zeugs lager ;)
Habs aber oben in die pro liste noch aufgenommen
 
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